Nach einem Masernausbruch im Christlichen Zentrum Karlsruhe (CZK) Ende Oktober steigt die Zahl der infizierten Menschen auf 27 an. Einige der Betroffenen wohnen in Pirmasens, im Südwesten von Rheinland-Pfalz und an der Grenze zu Frankreich. Aktuell sind vor allem Mitglieder der Freikirche betroffen – es ist inzwischen auch schon der erste Infektionsfall außerhalb dieser Gruppe bekannt geworden.

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Die Masern sind eine vielfach unterschätzte Infektionskrankheit. Weil sie so ansteckend sind, können sie sich bei schlechter Impfquote rasch ausbreiten. (Archivbild)
Foto: Cynthia Goldsmith/Centers for Disease Control and Prevention/dpa
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Die Masern sind eine vielfach unterschätzte Infektionskrankheit. Weil sie so ansteckend sind, können sie sich bei schlechter Impfquote rasch ausbreiten. (Archivbild)
Foto: Cynthia Goldsmith/Centers for Disease Control and Prevention/dpa
Generelles Ausbreitungsrisiko eher gering
Bei den meisten Betroffenen handle es sich um Kinder, es betreffe aber auch vereinzelt Erwachsene. Auch wenn es inzwischen zu einer Masernerkrankung außerhalb der Mitglieder der Freikirche gekommen sei, gebe es keinen Anhalt, dass die Krankheit breiter ausbricht.
„Ich bin eher guten Mutes, dass wir uns dem Ende des Ausbruches nähern“, sagt Ulrich Wagner, Leiter der Abteilung Gesundheitsschutz Karlsruhe, mit Blick auf das Verbreitungsrisiko durch den Ausbruch im CZK: „Alle die nicht immun sind, dürfen vorerst nicht am Gottesdienst teilnehmen.“ Die Verfügung gelte weiterhin bis einschließlich 20. November. Da sich die Erkrankten in einer Art häuslichen Quarantäne befinden, könne man „mit vereinzelten, erwartbaren Folgefällen in den Familien rechnen“, ergänzt er. Ein generelles Ausbreitungsrisiko sei sehr gering, da die meisten Kinder in Deutschland ab einem Jahr geimpft werden.

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Ein Kinderarzt impft in seiner Praxis einen Jungen (Symbolbild).
Foto: picture-alliance/ dpa
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Ein Kinderarzt impft in seiner Praxis einen Jungen (Symbolbild).
Foto: picture-alliance/ dpa
Indirekte Impfpflicht für Masern in Deutschland
Da es sich bei Masern um eine sehr ansteckende Krankheit handelt, besteht in Deutschland über das Masernschutzgesetz auch eine indirekte Impfpflicht für Kinder. Spätestens für den Besuch einer Kita ist die Maser-Impfung eine Voraussetzung. Ein Ausbruch wie der jetzige sei deshalb „beileibe keine Regel mehr“, sagt Wagner: „Wir sind auf dem Weg die Masern auszurotten.“
Dennoch sind Masern eine schwere Erkrankung, die ernst genommen werden muss. „Man ist richtig krank“, so Wagner: „Über Tage hat man hohes Fieber und eine Immunschwächung, die Monate anhalten kann.“ Auch wenn schwere Komplikationen heutzutage die Ausnahme sind, kann es in sehr seltenen Fällen bei einer Infektion zu Todesfällen kommen. Grundsätzlich gelte, dass der Krankheitsverlauf im hohen Erwachsenenalter etwas schwerer ist. Für Kleinkinder kann eine Erkrankung aber auch eine ernstzunehmende Gefahr darstellen.
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Gerrit Lieb
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