Mit dieser Meinung steht er nicht alleine dar: Auch der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) äußerte sich bereits zu den aktuellen Studienbedingungen. Der Ausschuss setzte dem KIT eine Frist bis Dienstag, 11. November, um die Zustände zu verbessern. Sonst wolle er rechtliche Schritte prüfen.

KIT-Student Andre Marx kritisiert organisatorische Missstände

Andre hat vor zwei Jahren begonnen, Pädagogik am KIT zu studieren. Die Probleme im Studium zeigten sich laut dem Studenten von Beginn an. So habe er sein erstes Semester anhand des zu diesem Zeitpunkt aktuellen Modulhandbuchs geplant – jedoch umsonst, wie sich schnell zeige.

Zum Beispiel steht im Modul-Handbuch, dass man nur eine Hausarbeit schreiben muss. In der Vorlesung sagt der Dozent aber, dass man drei Hausarbeiten machen soll. Auch ist oft nicht klar, ob wichtige Vorlesungen im nächsten Semester überhaupt angeboten werden.

Schild, Fachschaft Geistes- und Sozialwissenschaften am KIT.

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Schild, Fachschaft Geistes- und Sozialwissenschaften am KIT.
Foto: Franziska Gebhard

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Schild, Fachschaft Geistes- und Sozialwissenschaften am KIT.
Foto: Franziska Gebhard

Zirka drei Wochen nach Semesterbeginn wurden er dann per E-Mail vom Dekanat der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften informiert, dass das Handbuch fehlerhaft sei.

Terminchaos am KIT: Student Marx kritisiert Pädagogik-Professorin

Der Student sagt, dass viele der organisatorischen Probleme besonders bei einer bestimmten Professorin auftreten. Diese Professorin hat drei Klagen beim Verwaltungsgericht Karlsruhe gegen das KIT eingereicht. „Persönlich habe ich kein Problem mit ihr“, sagt Andre, „aber organisatorisch ist es schwierig.“

So sei eine seiner Klausuren von der Professorin eine Woche vor dem eigentlichen Termin abgesagt worden. Weiter gebe sie die Ergebnisse der Klausuren und Hausarbeiten den Studierenden nicht von sich aus bekannt: „Ich habe bei ihren Kursen weder eine E-Mail noch einen Eintrag meiner Note im Campus-Management bekommen“, sagt Andre.

Andre Marx, vor Schild Fachschaft Geistes- und Sozialwissenschaften KIT am 7. November 2025.

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Andre Marx, vor Schild Fachschaft Geistes- und Sozialwissenschaften KIT am 7. November 2025.
Foto: Franziska Gebhard

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Andre Marx, vor Schild Fachschaft Geistes- und Sozialwissenschaften KIT am 7. November 2025.
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Note-Chaos und fehlende Transparenz

Stattdessen musste er immer selbst nach seiner Note und die Einsicht in seine Klausuren und Hausarbeiten fragen – mit einem Termin in ihrer Sprechstunde. Unzählige E-Mails habe er inzwischen geschrieben, mehrmals war er in ihren Sprechstunden vor Ort. „Das längste, was ich schon auf eine Eintragung meiner Note warten musste, war ein Jahr“, sagt er.

Zeitlich habe sich sein Studium deswegen bisher noch nicht verlängert, doch es sei ein kräftezehrender Kampf: „Es ist für mich psychisch sehr belastend.“

Andre Marx, vor Schild Fachschaft Geistes- und Sozialwissenschaften KIT am 7. November 2025.

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Andre Marx, vor Schild Fachschaft Geistes- und Sozialwissenschaften KIT am 7. November 2025.
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Andre Marx, vor Schild Fachschaft Geistes- und Sozialwissenschaften KIT am 7. November 2025.
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Bachelorarbeit gefährdet?

Mit Sorge blicke Andre seiner Bachelorarbeit (BA) entgegen, die er in einem Jahr beginnen möchte. „Ich möchte gerne bei jemanden meine BA absolvieren, bei dem ich eine Antwort auf meine E-Mails bekomme“, sagt er mit einem krampfhaften Lächeln. Sein Studium könne sich auf unbestimmte Zeit verlängern. Bei einer Maximalstudienzeit von 10 Semestern mache ihn dies sehr nervös.

Wer BAföG bezieht, muss in der Regelstudienzeit von 6 Semestern bleiben, damit Zuschüsse nicht gekürzt werden. Außerdem läuft im Alter von 25 Jahren die Familienversicherung aus – für viele Studierende der Zeitpunkt, an dem sie ihr Studium abgeschlossen haben müssen, damit es nicht zu teuer wird.

ARCHIV - 07.02.2014, Berlin: Wer BAföG-Leistungen erhält, muss in der Regel keine Steuererklärung machen. (zu dpa: «Bafög, Reifen, Winterzeit · das ändert sich im Oktober») Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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ARCHIV – 07.02.2014, Berlin: Wer BAföG-Leistungen erhält, muss in der Regel keine Steuererklärung machen. (zu dpa: «Bafög, Reifen, Winterzeit · das ändert sich im Oktober») Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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ARCHIV – 07.02.2014, Berlin: Wer BAföG-Leistungen erhält, muss in der Regel keine Steuererklärung machen. (zu dpa: «Bafög, Reifen, Winterzeit · das ändert sich im Oktober») Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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„Bei mir hat sich sehr viel Wut und Frust angestaut“

Andres Fazit ist klar: „Das KIT kümmert sich nicht genug um die strukturellen Probleme im Fach Pädagogik.“ Auch die Stimmung unter den anderen Studierenden sei entsprechend düster – sie alle sind nach Andres Einschätzung mit der Lehre der Professorin nicht zufrieden. „Bei mir hat sich sehr viel Wut und Frust angestaut.“

Ein Logo des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). (zu dpa: «Toter KIT-Mitarbeiter - Obduktion bestätigt Unglücksfall»)

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Ein Logo des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). (zu dpa: «Toter KIT-Mitarbeiter – Obduktion bestätigt Unglücksfall»)
Foto: Uli Deck/dpa

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Ein Logo des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). (zu dpa: «Toter KIT-Mitarbeiter – Obduktion bestätigt Unglücksfall»)
Foto: Uli Deck/dpa

Vom KIT wünsche er sich, dass sich die Situation so schnell wie möglich verbessert, sodass ein planbares Studieren möglich wird. „Ich kann die internen Abläufe natürlich nicht einschätzen, aber es kann nicht sein, dass es auf dem Rücken der Studierenden ausgetragen wird“, sagt er abschließend.

  • Franziska Gebhard

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  • ASTA

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  • Verwaltungsgericht

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