USS Gerald R Ford (Archivfoto)

Die USA hat den Flugzeugträger „USS Gerald R. Ford“ in die Gewässer vor Lateinamerika verlegt. (Archivfoto)

Quelle: AFP

Frankreich hat die US-Militäroperationen in der Karibik als völkerrechtswidrig kritisiert. Die Einsätze würden mit Sorge beobachtet, sagte Außenminister Jean-Noel Barrot am Rande des G7-Außenministertreffens in Niagara-on-the-Lake in Kanada.

In den französischen Überseegebieten in der Region lebten mehr als eine Million französische Staatsbürger. Diese könnten von einer Instabilität betroffen sein, die durch eine Eskalation der Lage entstehen könnte.

Kolumbien setzt Geheimdienst-Austausch mit den USA aus

In den vergangenen Wochen griffen US-Streitkräfte auf Befehl von Präsident Donald Trump in der Karibik und im östlichen Pazifik immer wieder Schnellboote mutmaßlicher Drogenhändler an. Dabei wurden bereits Dutzende Menschen getötet. Das Vorgehen sorgt für viel Kritik. Auch aus Sicht von UN-Menschenrechtsexperten verstoßen die USA damit gegen das Völkerrecht.

Das Kriegsschiff der US-Marine legt am Amador International Cruise Terminal in Panama-Stadt an

Vor Wochen zog das US-Militär Kriegsschiffe vor Venezuelas Küste zusammen. Washington sprach von Schmugglern, Caracas von Provokation. Maduro rüstet auf, sucht aber auch Gespräche.

01.10.2025 | 6:38 min

Als Reaktion hat Kolumbiens Präsident Gustavo Petro den Austausch von Geheimdienstinformationen mit den USA ausgesetzt. Das betrifft den Geheimdienst der Streitkräfte, zudem sollen auch andere Kontakte mit US-Sicherheitsbehörden ausgesetzt werden, wie Petro auf der Plattform X mitteilte.

Vorwurf: „Außergerichtliche Hinrichtung“

Die Maßnahme gelte, „solange die Angriffe mit Raketen auf Boote in der Karibik andauern“. Der gemeinsame Kampf gegen Drogen müsse „den Menschenrechten des karibischen Volkes untergeordnet werden“.

Militräflugzeuge und -hubschrauber und drei Soldaten, die etwas über das Rollfeld schieben.

Nach dem Abschuss mehrerer Boote erhöhen die USA ihre Militärpräsenz in der Karibik. Washington zufolge richtet sich der Einsatz gegen organisierte Kriminalität und Drogenkartelle.

25.10.2025 | 1:44 min

Der kolumbianische Staatschef reagierte damit auf US-Angriffe in der Karibik, bei denen ihm zufolge auch ein kolumbianischer Fischer getötet worden war. Der Mann sei in einer „außergerichtlichen Hinrichtung“ getötet worden, kritisierte er.

Großbritannien will kein Komplize sein

Einem Bericht des US-Senders CNN zufolge stoppte wegen des umstrittenen Vorgehens Großbritannien bereits den Austausch bestimmter Geheimdienstinformationen mit den USA. Dabei gehe es um Informationen zu mutmaßlichen Drogenschmugglern in der Karibik.

US-Zerstörer USS Gravely

Die US-Regierung verlegt immer mehr Militär in die Karibik. Laut USA ginge es dabei um einen Kampf gegen den „Drogenterror“. Venezuelas Machthaber Maduro glaubt, die US-Regierung wolle ihn stürzen.

28.10.2025 | 2:26 min

London wolle sich nicht zum Komplizen der US-Angriffe machen, die es für illegal halte, berichtete der Sender weiter. Auch die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf einen ranghohen westlichen Regierungsvertreter darüber. Petro verwies in seinem X-Post auch auf den genannten CNN-Bericht.

Die Beziehungen zwischen Bogotá und Washington haben sich zuletzt massiv verschlechtert. Die US-Regierung wirft Petro mangelnde Entschlossenheit im Kampf gegen die Drogenkartelle vor und verhängte zuletzt Sanktionen gegen den Präsidenten. Viele Erfolge der kolumbianischen Drogenbekämpfung beruhen auf Informationen der US-Behörden oder den Diensten anderer wichtiger Partner, etwa aus dem Vereinigten Königreich.

Daniel Brombach, Leiter der Europäischen Beobachtungsstelle für Organisierte Kriminalität

In Europa boome besonders das Kokain. Das Vorgehen der USA werde den Drogenhandel nicht bremsen, so der Leiter der Europäischen Beobachtungsstelle für Organisierte Kriminalität.

24.10.2025 | 12:22 min

USA verlegen Flugzeugträger in Gewässer vor Lateinamerika

Unterdessen stockt das US-Militär seine Streitmacht in den Gewässern vor Lateinamerika weiter auf. Der größte Flugzeugträger der Welt, die vor einiger Zeit vom Pentagon aus dem Mittelmeerraum abgezogene „USS Gerald R. Ford“, erreichte das Einsatzgebiet des US-Südkommandos, wie die US-Marine mitteilte.

Der genaue Standort wurde nicht mitgeteilt. Das Einsatzgebiet erstreckt sich über die Karibik und auch über Gewässer, die an Mittel- und Südamerika grenzen.

US-Präsident Donald Trump vor einer Karte des globalen Drogenschmuggels

Nach dem harten Vorgehen der US-Regierung gegen Drogenrouten in der Karibik könnten sich Schmuggelrouten in Richtung Europa verlagern, warnt das BKA. Die Analyse bei ZDFheute live.

24.10.2025 | 34:28 min

Trump sagt Drogenschmuggel den Kampf an

Die USA begründen die Militärpräsenz mit dem Kampf gegen transnationale kriminelle Organisationen und den Schutz des Heimatlandes vor Drogen. Jedoch kommt es wegen zunehmender Spannungen zwischen den USA und dem Karibikstaat Venezuela vermehrt zu Spekulationen über den tatsächlichen Grund für die Verlegung des Flugzeugträgers in die Region.

Dem US-Militär zufolge wurden bislang mindestens 19 Angriffe auf mutmaßliche Drogenschiffe in der Karibik und vor der Pazifikküste Lateinamerikas ausgeführt, wobei mindestens 76 Menschen getötet wurden.

Quelle: dpa, Reuters