22.000 E-Scooter rollen durch Hamburg, neun Millionen Fahrten allein 2025. Die Nutzung steigt, doch Kritik bleibt: Roller blockieren Wege, Unfallgefahr für Fußgänger. Politik fordert mehr Stellflächen und strengere Regeln für Ordnung im Straßenbild.
Als die ersten E-Scooter in Hamburg auftauchten, galten sie vielen als Spielerei. Heute sind sie fester Bestandteil der Mobilität in der Stadt – und die Entwicklung zeigt, wie dynamisch der Markt ist. Seit der Zulassung im Sommer 2019 wuchs die Zahl der Leihroller rasant. Anfangs waren es wenige Tausend, inzwischen prägen sie das Stadtbild. 2023 rollten rund 21.000 E-Scooter durch Hamburg, 2024 etwas weniger, doch die Nutzung blieb stabil: sieben Millionen Fahrten zählten die Verleihbetriebe.
2025 legten die E-Scooter in der Stadt noch einmal zu. Die Zahl stieg wieder, und zwar auf 22.000 Fahrzeugen. Mit ihnen unternahmen die Hamburger rund neun Millionen Fahrten. Jede Fahrt dauerte im Schnitt acht Minuten, meist für die „letzte Meile“ zur Bahn oder ins Büro.
Die Stadt reagierte bereits mehrmals auf das Wachstum und die damit auch steigende Kritik – vor allem an achtlos weggestellten Elektrokleinstfahrzeugen. Innerhalb der inneren Stadt (Ring 2) dürfen pro Anbieter maximal 1000 Roller stehen. Es gibt Parkverbotszonen, 42 offizielle Abstellflächen und Sondernutzungsgebühren: zwei Euro pro Fahrzeug, im Kernbereich sogar 6,50 Euro. Falsch abgestellte Roller können Nutzer bis zu 100 Euro kosten, Anbieter müssen diese Strafen weiterreichen.
Die Auslastung pro Gerät steigt: 2023 kamen rechnerisch 333 Fahrten auf jeden Roller, 2025 bereits 409. Weniger Geräte bei gleichbleibender oder wachsender Nutzung – das deutet auf eine effizientere Flottensteuerung hin. E-Scooter sind damit kein kurzfristiger Trend, sondern ein fester Bestandteil der städtischen Mobilität – inklusive der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen.
Denn die wachsende Zahl bringt trotz bereits umgesetzter Maßnahmen weiterhin Probleme, wie etwa die CDU regelmäßig moniert. Aus einer ihrer Anfragen an den Senat stammen auch die Zahlen zur E-Scooter-Nutzung. Immer wieder stünden Roller quer auf Gehwegen, blockierten Wege und sorgten für Ärger.
„22.000 E-Scooter in Hamburg – und noch immer stehen sie oft kreuz und quer. Die Unfallgefahr bleibt besonders für Fußgängerinnen und Fußgänger“, kritisiert Richard Seelmaecker, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion.
Er fordert mehr Stellflächen und strengere Regeln: „Wir als CDU haben diese lange gefordert – und jetzt, Jahre zu spät, werden sie sukzessive eingerichtet. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, damit die Dinger nicht weiter im Weg stehen, sondern ordentlich geparkt werden. Klar ist aber auch: Wer E-Mobilität will, muss auch für Ordnung sorgen – mit klaren Regeln, mehr Kontrolle, mehr Personal und einer Stadt, die mitdenkt.“
juve