Kiel. Jetzt ist es amtlich: Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) bewirbt sich zum dritten Mal um den Titel einer Exzellenzuniversität. Den offiziellen Antrag reichte die Hochschulführung am Mittwochmorgen ein. Neben der Kieler Uni haben deutschlandweit 15 weitere Universitäten und fünf Universitätsverbünde die Chance, sich um den prestigeträchtigen Titel zu bemühen. Maximal 15 erhalten ab 1. Januar 2027 den Exzellenzstatus.

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„Der Titel wäre eine großartige Auszeichnung und Anerkennung unserer hochschulinternen Entwicklung über die Jahre“, sagt Kanzlerin Claudia Ricarda Meyer. „Da es ein harter Wettbewerb ist, müssen wir aber realistisch bleiben: Vermutlich sind wir eher ein charmanter Außenseiter.“ Seit Juni haben zwei Projektgruppen, mehrere Arbeitsgemeinschaften und zwei externe Berater intensiv an der Strategie der CAU Kiel für die Exzellenzbewerbung gearbeitet.

Strategie der CAU für Exzellenzbewerbung: Fokus auf Ostsee

Im Mittelpunkt der Uni-Strategie steht die einzigartige Lage der Kieler Hochschule mit ihren daraus entstandenen Forschungsschwerpunkten sowie länderübergreifenden Kooperationen. „Wir sind bundesweit die einzige Universität im Wettbewerb um den Exzellenzstatus, die an der Ostsee liegt“, berichtet Vizepräsident Eckhard Quandt. „Die Herausforderungen und die Bedeutung der Ostsee – etwa für die Energiewende, die Sicherheitslage oder den Umweltschutz – prägen unsere Forschung und Lehre.“ Daraus wolle man „etwas Besonderes entwickeln“.

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Wir sind bundesweit die einzige Universität im Wettbewerb um den Exzellenzstatus, die an der Ostsee liegt. Daraus möchten wir etwas Besonderes entwickeln.

Eckhard Quandt

Vizepräsident der CAU Kiel

Als Baltic Hub, also wissenschaftlicher Dreh- und Angelpunkt an der Ostsee, will die CAU Kiel insbesondere inter- und transdisziplinäre Forschungsprojekte fördern. Geplant sind unter anderem Halbjahresprogramme zu relevanten Ostseethemen, an denen sich Forschende, Gäste aus Ostseeanrainerstaaten und gesellschaftliche Akteure beteiligen können. „Dabei kann es zum Beispiel darum gehen, neue Methoden in der Landwirtschaft zu entwickeln, um den Stickstoffeintrag in die Ostsee zu reduzieren“, so Quandt.

CAU Kiel hat Lehren aus Bewerbungen gezogen

Zur Vorbereitung der Bewerbung hat sich die Uni Kiel mit den vorherigen Anträgen beschäftigt, alte Gutachten ausgewertet und eigene Lehren daraus gezogen. Dabei habe das Team fünf Punkte herausgearbeitet, die sie nun noch stärker einbezogen haben: Internationalisierung, Forschung, Transfer, Lehre und Talentförderung.

„Jede Bewerbung um den Status als Exzellenzuniversität hat uns auch als Hochschule weitergebracht“, sagt Vizepräsidentin Catherine Cleophas. „Nun wäre es ein toller Boost für unser Selbstbewusstsein, wenn wir dieses Mal Erfolg haben.“ Sollte die CAU Kiel Exzellenzuniversität werden, bekäme sie jährlich bis zu 15 Millionen Euro an Fördermitteln.

Wettbewerb um Exzellenzstatus: Entscheidung 2026

Das Geld soll für Exzellenzprojekte zu Forschung, Studium und Lehre sowie für den Transfer in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft genutzt werden – eine Finanzspritze, die die Kieler Hochschule angesichts drohender Etatkürzungen im Grundhaushalt durch das Land Schleswig-Holstein gut gebrauchen könnte. Die Hochschule erhofft sich von einer möglichen Auszeichnung aber auch, mehr gut ausgebildete Fachkräfte in den Norden locken und neue Impulsen für Unternehmen setzen zu können.

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Noch muss sich die CAU gedulden. Anfang Mai wird die Kieler Hochschule im Rahmen des Wettbewerbs begutachtet. Die Entscheidung über die Exzellenzuniversitäten fällt die Kommission planmäßig im Oktober 2026.

KN