Polarlichter
Foto: Unsplash

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Polarlichter gehören nach Skandinavien oder Island? Falsch gedacht, denn auch der Himmel über Berlin bietet immer wieder aufregende Neuigkeiten. Statt dafür in den tiefen Norden zu reisen, besteht tatsächlich die Chance, dass wir Polarlichter heute über Deutschland sehen können! Und gerade jetzt im Winter gibt es in Berlin besonders gute Bedingungen für kosmische Lichtspiele.

Die Polarlichter entstehen, wenn hochenergetische Teilchen der Sonne auf das Erdmagnetfeld treffen. Dort kollidieren sie mit Gasen in der Erdatmosphäre (meist Sauerstoff und Stickstoff), was zur Emission von Licht in verschiedenen Farben führt. Normalerweise zieht es die Lichter zu den Polen, wo der Himmel die so berühmten Farben erstrahlt. Doch wenn die geomagnetische Aktivität außergewöhnlich hohe Werte erreicht, dehnt sich der Lichterschleier bis weit in den Süden aus. Und genau das ist heute der Fall.

Polarlichter am Berliner Nachthimmel PolarlichterFoto: Unsplash

Der aktuelle Sonnensturm ist stark, sodass die Nordlichter auch in Deutschland zu entdecken sein könnten. Das war dieses Jahr sogar bereits ein paar Mal der Fall und soll noch öfter vorkommen. Die ausgewerteten Daten zeigen eine hohe Wahrscheinlichkeit für Polarlichter in dieser Nacht! Denn heute am späten Nachmittag und frühen Abend soll der nächste Sonnensturm die Erde erreichen.

Ob die Polarlichter wirklich über München zu sehen sind, ist natürlich trotzdem nicht zu 100 Prozent sicher. Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Vermutlich werden wir nicht die berühmten grünen Bahnen sehen, sondern etwas schwächer. Aufgrund der großen Entfernung sind sie meist als schwacher, rötlicher Schimmer tief am Nordhorizont zu erkennen. So oder so – dieses einmalige Ereignis solltet ihr nicht verpassen.

So könnt ihr das Naturereignis am besten entdecken Nordlichter am HimmelFoto: Unsplash

Die größte Hürde für Berliner Himmelsgucker:innen ist die extreme Lichtverschmutzung unserer Metropole. Wer in Berlin oder Brandenburg erfolgreich sein will und die Polarlichter entdecken möchte, muss die Stadt hinter sich lassen und sich an die dunkelsten Ecken begeben. Fahrt zu Brandenburger Seen oder sucht ländliche Gebiete wie den Naturpark Westhavelland auf. Innerhalb der Stadt bieten sich erhöhte, möglichst wenig bebaute Orte an (wenn nicht gleich ein Planetarium). Versucht es auf dem Teufelsberg oder dem Drachenberg, um eine erhöhte Position mit freier Sicht nach Norden zu haben.

Und für Freund:innen der Fotografie sind einige Tipps hilfreich, um eure das Farbenspiel der Polarlichter auf eure Kamera zu übertragen. Langzeitbelichtung ist Pflicht: Die Kameras von Spiegelreflex- oder modernen Systemkameras können das schwache Licht über 10 bis 30 Sekunden sammeln. Nutzt am besten ein Stativ und stellt die Blende auf den niedrigsten Wert (z.B. f/2.8) und den ISO-Wert hoch (z.B. 1600–3200). Noch besser könnt ihr die Polarlichter über Apps wie „Aurora“ verfolgen oder spezialisierte Websites, die den aktuellen Wert der Sonnenstürme live verfolgen. So verpasst ihr sicher nicht den besten Zeitpunkt für das himmlische Spektakel.