Dresden (epd). Die Synode der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat am letzten Tag ihrer Beratungen am Mittwoch viele Beschlüsse gefasst.

Eine Auswahl im Überblick:

Abschiebungen

Die Synode sprach sich dafür aus, Abschiebungen aus Schutzräumen wie Krankenhäusern, Schulen und Kindertagesstätten nicht zu vollziehen. Man bitte die Länderbeauftragten der Landeskirchen, sich bei den Landesregierungen dafür einzusetzen, Abschiebungen aus solchen Einrichtungen zu untersagen, heißt es in dem einstimmig angenommenen Antrag.

Beflaggung

Violettes Kreuz auf weißem Grund: Auch in Zukunft soll die übliche Beflaggung an Kirchengebäuden die evangelische Kirchenfahne bleiben. Die alte Verordnung zur Beflaggung an Kirchengebäuden wurde durch eine neue Regelung ersetzt. Die Delegierten stimmten für die Neuregelung, statt für eine ersatzlose Abschaffung der alten Verordnung.

Diversität

„Die Synode betont, dass eine glaubwürdige Kirche der Gegenwart und Zukunft möglichst viele verschiedene Lebensrealitäten und -welten in ihren eigenen Strukturen angemessen sichtbar machen muss“, heißt es in einem Antrag, dem die Synode bei zwei Enthaltungen zustimmte. Die Synode bat den Rat der EKD unter anderem zu prüfen, welche strukturellen Hürden Menschen mit Migrationsgeschichte, People of Colour und anderen diskriminierten Gruppen den Zugang zu Leitungsämtern erschweren. Die Synode forderte außerdem in einem weiteren Antrag einen Bericht auf ihrer Tagung im Jahr 2026 über den Arbeitsprozess „Kirche und Macht“. Das Thema wurde als Schwerpunkt auf der diesjährigen Tagung behandelt.

Kasualien

Die Synodalen wollen, dass neue Segenspraktiken für biografische Übergänge, Brüche oder Krisen von jungen Menschen etabliert werden. Dazu baten sie in einem im Plenum verabschiedeten Antrag den Rat der EKD, Ressourcen für die Weiterentwicklung von Segenshandlungen und Kasualien (Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen) mit Blick auf junge Menschen bereitzustellen.

Haushalt

Erstmals hat die EKD-Synode einen Doppelhaushalt für die kommenden zwei Jahre verabschiedet. Der Ergebnishaushalt für das Jahr 2026 sieht ordentliche Erträge in Höhe von rund 270 Millionen Euro vor, das entspricht gut sechs Millionen Euro mehr als 2025. Das Finanzvolumen für das Haushaltsjahr 2027 sinkt demnach leicht auf 263 Millionen Euro, was einem Rückgang um etwa 2,5 Prozent entspricht. Größter Posten sind bis 2028 Ausgaben für Leitung, Verwaltung und Versorgungsaufwendungen. Neben den Personalkosten sind dort im Bereich der Sachkosten die Aufwendungen der Generalsanierung des EKD-Kirchenamts in Hannover veranschlagt, die bis 2028 auf 74,2 Millionen Euro steigen.

Seenotrettung

Die Delegierten des Kirchenparlaments haben Angriffe libyscher Milizen auf zivile Rettungsschiffe im Mittelmeer verurteilt. In einem Antrag betonten sie, Seenotrettung sei kein Verbrechen, sondern eine völkerrechtliche Pflicht. Sie forderten die Bundesregierung und die Europäische Union auf, alle Unterstützungsmaßnahmen für die libysche Küstenwache auszusetzen und eine menschenrechtskonforme europäische Seenotrettungsmission unter ziviler oder internationaler Verantwortung aufzubauen. Der Antrag wurde bei einer Gegenstimme und drei Enthaltungen angenommen.

#Synode 2026

Auf ihrer nächsten Tagung 2026 will sich die Synode mit dem Schwerpunktthema Demokratiestärkung beschäftigen. Die Delegierten des Kirchenparlaments stimmten mehrheitlich für diesen Vorschlag aus dem Präsidium. In dem Antrag heißt es, leitend für die Auseinandersetzung seien die Fragen, welchen Beitrag die evangelische Kirche zur Stärkung der rechtsstaatlichen Demokratie leisten könne und welcher Beitrag ihr aus der Gesellschaft zugetraut werde.

Verkleinerung

Die Synode will sich vorerst nicht zu seiner kommenden Wahlperiode verkleinern. Ein entsprechender Vorschlag wurde von den Delegierten zurückgestellt. Zunächst soll ausführlich geprüft werden, welche Folgen es für das Zusammenspiel der EKD-Organe hat, wenn die Zahl der derzeit 128 Synodalen reduziert wird.

Wehrdienst

Die Synode der EKD will in der Diskussion über einen Wehrdienst auch zivile Alternativen stärken. Dazu bittet sie den Rat der EKD gegenüber Bundesregierung und Bundestag dafür einzutreten, Freiwilligendienste als Wehrdienstersatz anzuerkennen und für eine auskömmliche Finanzierung von Freiwilligendiensten im In- und Ausland zu sorgen.

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