München blickt gebannt auf die vor sich hin plätschernde Eisbachwelle. Die berühmte Surfwelle im Englischen Garten kann noch immer nicht von den Surferinnen und Surfern genutzt werden, da der Strom seit der Bachauskehr der Stadt deutlich zu schwach ist. Mehrere Versuche, die Welle wiederzubeleben zeigten bislang keinen Erfolg. Jetzt unternimmt die Stadt den nächsten Versuch.
Eisbachwelle soll durch Kies im Bachbett wiederbelebt werden
Wie das Rathaus mitteilt, fand am Mittwoch, 12. November, auf Einladung des Baureferats der Stadt ein umfassender Austausch zu dem Thema statt. Dabei waren Expertinnen und Experten eingeladen, die gemeinsam eine Lösung finden sollten. Und die liegt jetzt vor: Mit Sediment-Ablagerungen – also „sehr grobkörnigem Kies“, wie die Stadt München es beschreibt – sollen im Bachbett des Eisbachs die Bedingungen wiederhergestellt werden, die vor dem Putzen herrschten. Dieses Mal soll es klappen, die Welle wiederzubeleben.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zeigte Verständnis dafür, dass die Thematik rund um die Eisbachwelle für viele Münchnerinnen, Münchner, aber auch Besucherinnen und Besucher, von großer Wichtigkeit ist. „Ich weiß, dass die Geduld aller hier auf eine harte Probe gestellt wird“, so Reiter laut der Mitteilung.
Münchens OB Reiter: „Arbeiten auf Hochtouren an einer Lösung“
Er sei aber nach wie vor zuversichtlich, „dass es uns zeitnah gelingen wird, die Welle wiederherzustellen, damit die vielen Surfbegeisterten ihrem Hobby wieder nachgehen können – und auch die Münchnerinnen und Münchner sowie die zahlreichen Gäste aus aller Welt den Aktiven wieder zuschauen können“. Hierfür arbeite die Stadt gemeinsam mit Experten und im Dialog mit der Surf-Gemeinschaft weiter „auf Hochtouren an einer Lösung“, so Reiter.
In der vergangenen Woche hatte man am Eisbach versucht, den Wasserpegel zu erhöhen, auch änderte man die Parameter an den Zuflüssen. Nichts davon half, die Surfwelle wiederherzustellen. An der Besprechung nahmen dieses Mal neben den üblichen Vertreterinnen und Vertretern deshalb auch wissenschaftliche Fachleute mehrerer Universitäten teil.
Kies soll Problems lösen – Warnung vor illegalen Einbauten
Der Lösungsversuch sieht nun laut Stadt vor, Sediment-Ablagerungen im Bachbett zu erzeugen. Der Kies soll den früheren Zustand näherungsweise wiederherstellen. Die Leitung des Projekts übernimmt Professor Robert Meier-Staude der Hochschule München, auf dem nun die Hoffnungen ruhen. Mit dem Kies als „temporäre Maßnahme“, wie die Stadt erklärt, soll gegebenenfalls ein „Kick-Off“ der Welle erreicht werden. Auch Spezialisten der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg sind bei der Suche nach einer Lösung involviert. Ob das dieses Mal zum Erfolg führt?
Die Stadt hofft dabei jedenfalls auf die Geduld der Surferinnen und Surfer. Aus Sicherheitsgründen appelliere die Stadt weiterhin, „auf die Nutzung nicht genehmigter Einbauten am Eisbach zu verzichten“, wie es weiter heißt. Unbekannte hatten vor wenigen Tagen in einer nächtlichen Aktion eine Rampe aus Brettern in den Eisbach gelegt. Damit konnte die Surfwelle zwar kurzzeitig offenbar wieder aufgebaut werden, doch solche Aktionen sind illegal – nicht zuletzt nachdem eine 33-jährige Frau im Frühjahr infolge eines Surfunfalls gestorben war.
-
Dominik Schätzle
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis
-
München
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis
-
Eisbachwelle
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis