Von Bayern nach Frankfurt

Loriots künstlerisches Erbe hat eine neue Heimat gefunden

13.11.2025 – 03:12 UhrLesedauer: 2 Min.

Das große Loriot-Quiz: Wie viel wissen Sie wirklich über den Humoristen? Testen Sie sich gratis.Vergrößern des Bildes

Loriot auf seinem grünen Sofa (Archivbild): Der gesamte künstlerische Nachlass von Vicco von Bülow geht an ein Frankfurter Museum. (Quelle: imago stock&people / IMAGO / United Archives/imago-images-bilder)

Jahrelang lagerte Loriots Nachlass am Starnberger See. Nun findet das Werk eine neue Heimat. Die Gründe für Frankfurt überraschen nicht.

Zum 102. Geburtstag von Loriot gibt Frankfurt eine bemerkenswerte Nachricht bekannt: Das Caricatura Museum erhält den gesamten künstlerischen Nachlass des legendären Komikers als Dauerleihgabe. Kulturdezernentin Ina Hartwig sprach von einem „kulturellen Schatz“ und betonte das große Vertrauen der Familie von Bülow.

Das Werk des 2011 verstorbenen Vicco von Bülow lagerte bislang in seinem ehemaligen Wohn- und Arbeitsort Ammerland am Starnberger See. Nach dem Tod seiner jüngsten Tochter Susanne im Januar 2025 entschied sich die Erbengemeinschaft für eine professionelle Verwahrung in Frankfurt. Zum Nachlass gehören Originalzeichnungen, Bühnenmodelle, die legendäre Schallplattensammlung sowie persönliche Gegenstände wie Loriots Pfeifen und sein Schreibtisch.

Die Grundlage für die Entscheidung legte eine erfolgreiche Jubiläumsausstellung, die das Caricatura Museum 2023/2024 zum 100. Geburtstag Loriots zeigte und 130.000 Besucher anzog. Till Kaposty-Bliss, Geschäftsführer des Studio Loriot, war damals als Co-Kurator beteiligt. Das Studio zieht ebenfalls von Berlin nach Frankfurt.

Museumsleiter Martin Sonntag sieht in der Übergabe einen „Glücksfall“: „Die Neue Frankfurter Schule und Loriot waren und sind inhaltlich nicht weit voneinander entfernt. Dass sie nun hier zusammengeführt werden, ist ein Glücksfall.“ Loriot hatte einst das erste Cover des Satiremagazins „Pardon“ gestaltet, das in Frankfurt erschien, und seine ersten Bücher bei einem Frankfurter Verlag veröffentlicht.

Mit der Übergabe ist die Bedingung verbunden, den Nachlass dauerhaft öffentlich zu präsentieren. Kaposty-Bliss formulierte den Wunsch deutlich: „Das künstlerische, also das humoristische Erbe Loriots, ist natürlich viel zu wertvoll, um dauerhaft in einem Depot zu nisten.“ Zunächst muss der Bestand jedoch inventarisiert werden, bevor ein Konzept für die Präsentation entwickelt wird.