Ein Ort für Studierende
Am 15. November 1925 öffnete die Mensa in der Mommsenstraße als eines der ersten Studentenhäuser Deutschlands. Ihr Ziel war klar: Bedürftige Studierende sollten eine warme, bezahlbare Mahlzeit bekommen. „Das war ein Ort, um halt bedürftigen Studenten einen Ort zu geben, wo sie sich treffen können, wo sie preiswerte Mahlzeiten zu sich nehmen können“, erzählt Elke Burkhard, Geschäftsbereichsleiterin Hochschulgastronomie beim Studentenwerk Dresden.
In den Anfangsjahren stand vor allem Einfaches auf dem Speiseplan. „In den 50er-Jahren gab es viel Eintopf, Fleisch eher selten, höchstens mal einen Hackbraten“, erzählt Burkhard. Zwei Gerichte standen damals täglich zur Auswahl. Heute: Mehr als ein Dutzend – von Tellergerichten über Pasta und Pizza bis hin zu Wok- und Grillstationen.
Wandel auf dem Teller
Während früher Sättigung und Preis im Vordergrund standen, geht es heute auch um Vielfalt und Nachhaltigkeit. Vegetarische und vegane Gerichte gehören längst dazu, meint Burkhard. „Das ist nicht mehr das große Thema wie früher, das ist Alltag geworden.“
Die Mensa setze dabei zunehmend auf bewussteren Konsum: weniger Fleisch, mehr Gemüse, saisonale Zutaten. Regionale Produkte wären zwar wünschenswert, erklärt Burkhard, „aber oft schwer umzusetzen, weil wir das Essen günstig anbieten wollen und müssen.“ Aber es werde drauf geachtet, dass man beispielsweise im November keine „Massen an Erdbeeren“ anbiete, sagt sie.
Von der Suppenküche zum Campus-Herz
Mit der großen Sanierung von 2004 bis 2006 ist aus der Alten Mensa ein moderner und lichtdurchfluteter Raum geworden. Es gibt eine Glasüberdachung, vier Speisesäle und rund 1.000 Sitzplätze. Etwa 66 Mitarbeitende sorgen hier täglich für reibungslose Abläufe. Bis zu 3.500 Mahlzeiten werden an einem normalen Vorlesungstag ausgegeben, erklärt Burkhard.
„Seit ihrer Eröffnung steht die Alte Mensa für gutes Essen zu sozialverträglichen Preisen“, betont Michael Rollberg, Geschäftsführer des Studentenwerks Dresden. Klassiker wie Eier mit Senfsoße oder sächsische Kartoffelsuppe seien geblieben, ergänzt durch Gerichte aus aller Welt.
Jubiläumswoche mit Blick zurück und nach vorn
Zur Feier des 100. Geburtstags serviert die Mensa in dieser Woche Spezialitäten „wie vor 100 Jahren“. Daneben stehen die beliebtesten Gerichte der heutigen Studierenden auf dem Plan: Kichererbsen-Lasagne, Crispy-Chicken-Burger oder gebackener Camembert. Und zum Nachtisch gibt’s Jubiläumskuchen, ein Stück für 100 Cent.
Ob Eintopf oder Veggie-Burger, die Alte Mensa bleibt, was sie seit 1925 ist: ein Stück Dresdner Studierendengeschichte und ein zentraler Ort des Campuslebens.