Neue Studie von ECC KÖLN und eBay Deutschland veranschaulicht Möglichkeit der finanziellen Flexibilität bei Konsument:innen durch Pre-Loved-Ware.

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Neben dem Verkauf von gebrauchten und wiederaufbereiteten Produkten ist auch der Kauf von Pre-Loved-Produkten attraktiv. Im Vergleich zu Konsument:innen Händler zurückhaltender.

Während die Konsumstimmung in Deutschland gedämpft bleibt, zeigt das aktuelle Thesenpapier „PRE-LOVED POWER VOL. 3 – Mit gebrauchten bzw. wiederaufbereiteten Produkten durch die Konsumflaute“ des ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit eBay Deutschland, dass Re-Commerce eine Möglichkeit ist, um finanziell flexibel zu bleiben oder um sich Kaufwünsche zu erfüllen.

Sell to Buy: Verkaufen schafft finanziellen Spielraum

In der Konsumflaute wird das gezielte Verkaufen für einige Menschen wichtiger, um ihre Wünsche zu realisieren. Wer Pre-Loved-Produkte verkauft, also nicht neue, gebrauchte oder wiederaufbereitete Artikel, kann sich damit einen finanziellen Freiraum eröffnen, um beispielsweise Black-Friday-Angebote wahrzunehmen oder Weihnachtsgeschenke zu kaufen.

So verkaufen 34% der Befragten, die im letzten Jahr aussortiert haben, gezielt vor Black Friday oder Weihnachten, um ihr Budget zu erhöhen, bei den 18- bis 29-Jährigen sogar 39%. Betrachtet man eine andere Gruppe innerhalb der Untersuchung, nämlich diejenigen, die bereits selbst Pre-Loved-Produkte gekauft haben, zeigt sich: Von ihnen verkaufen 43% aktiv aussortierte Artikel, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. Bei den Jüngeren sind es 55%.

Pre-Loved als Möglichkeit attraktive Preise mit nachhaltigem Konsum zu verbinden

Aber nicht nur das Verkaufen sondern auch das Kaufen von gebrauchter Ware wird für viele zu einer willkommenen Option. 37% der Befragten, die bereits Pre-Loved-Erfahrung haben, sagen, dass sie aktuell eher Pre-Loved Artikel kaufen als noch 2024. Bei den 18–29-Jährigen sind es 51%. Preisbewusstsein und Nachhaltigkeit sind dabei die wichtigsten Motive: Von den in der aktuellen Studie Befragten nennen 66% den günstigeren Preis als Hauptgrund für ihren Kauf, 71% verbinden mit gebrauchten oder wiederaufbereiteten Waren Nachhaltigkeit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. 64% der Pre-Loved-Erfahrenen würden lieber gebrauchte Qualitätsware kaufen als günstige Neuware auf asiatischen Plattformen wie Temu oder Shein, bei den 50–59-Jährigen sind es 74%.

„Pre-Loved ist längst Mainstream geworden und in dieser Saison relevanter denn je“, sagt Dr. Saskia Meier-Andrae, Geschäftsführerin von eBay in Deutschland. „Immer mehr Menschen nutzen eBay, um Dinge zu verkaufen, die sie nicht mehr brauchen und schaffen sich so finanziellen Spielraum für neue Wünsche. Das ist klug, nachhaltig und Ausdruck einer modernen, selbstbestimmten Haltung zum Konsum.“

Konsument:innen und Handel: Wahrnehmung klafft auseinander

Gleichzeitig offenbart die Studie eine wachsende Diskrepanz zwischen Verbraucher:innen und Handel: Während Erstere Pre-Loved längst als Strategie sehen, um finanziell flexibel zu bleiben, herrscht im Handel noch Zurückhaltung. 78% der teilnehmenden Konsument:innen halten gebrauchte und wiederaufbereitete Produkte heute für einen wichtigen Bestandteil des Handels, aber nur 50% der Händler teilen diese Ansicht. 34% der befragten Händler bieten inzwischen wiederaufbereitete Waren an, 31% gebrauchte. Dennoch sehen nur 33% darin ein Wachstumspotenzial. Zum Vergleich: 2024 waren es noch 42%. Als größte Hürden nennen Händler den hohen Zeitaufwand, gefolgt von Kosten, einer Vielzahl an zu berücksichtigenden Interessen sowie Personalmangel. Das zeigt: Während Konsument:innen Pre-Loved als Chance begreifen, sind viele Händler zögerlich.

„Die Zahlen der aktuellen Studie zeigen, dass Händler ihr Angebot an Pre-Loved-Ware im letzten Jahr weiter ausgebaut haben. Nach wie vor sehen ein Drittel in diesem Bereich Wachstumspotenzial für ihr Unternehmen. Gleichzeitig ist die Zahl derjenigen Händler, die sich bezüglich der Chancen von gebrauchten oder aufbereiteten Produkten unsicher sind, im Vergleich zu 2024 gestiegen. Hier ist es wichtig, mit den Händlern im Austausch zu bleiben, um Unsicherheiten zu erörtern und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese abzubauen“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des ECC KÖLN am IFH KÖLN.