13. November 2025 – Chiara-Lee Haartje
Niedersachsen und Hamburg setzen auf flexible Handy-Regeln an Schulen. Anstelle eines pauschalen Verbots sollen Schulen mit einer Handreichung den Umgang mit digitalen Geräten wie Handys und Smartwatches besser regeln können.
Niedersachsen und Hamburg möchten den Umgang mit Handys an Schulen klarer regeln und setzen dabei auf ein gemeinsames Konzept. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, die pauschale Verbote erlassen haben, wird es in den beiden norddeutschen Ländern keine flächendeckenden Handyverbote geben. Stattdessen sollen Schulen eine Handreichung erhalten, die ihnen hilft, den Umgang mit digitalen Geräten wie Handys und Smartwatches zu regeln.
Keine pauschalen Verbote, aber klare Regeln
Das niedersächsische Kultusministerium betont, dass die Digitalisierung den Schulalltag grundlegend verändert hat. Handys und Smartwatches sind aus dem Leben vieler Schüler nicht mehr wegzudenken, bringen aber auch neue Herausforderungen mit sich. Die Landesregierung hat in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Experten verbindliche Empfehlungen erarbeitet, die Lehrkräften und Schulen mehr Sicherheit im Umgang mit digitalen Geräten bieten sollen.
Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) hatte immer wieder betont, dass Handys an Grundschulen nichts verloren hätten. Trotzdem lehnen die rot-grünen Landesregierungen in Niedersachsen und Hamburg ein pauschales Verbot ab. Vielmehr soll es den Schulen ermöglicht werden, flexibel und situationsabhängig zu entscheiden, wie sie digitale Geräte im Unterricht nutzen.
Gemeinsame Initiative von Niedersachsen und Hamburg
Die Zusammenarbeit zwischen Niedersachsen und Hamburg geht auf eine Initiative von Bildungsministerin Hamburg zurück. Seit Anfang des Jahres hatte sie sich für eine bundesweite Lösung ohne pauschale Verbote stark gemacht. Da eine Einigung aller 16 Bundesländer nicht erreicht werden konnte, haben sich Hamburgs Bildungssenatorin Ksenija Bekeris (SPD) und Niedersachsen dem Ansatz gemeinsam angeschlossen. Beide Länder sind derzeit die einzigen, die diesen Weg gehen.
Umsetzung in Hamburg: Schulen sollen entscheiden
In Hamburg haben bereits viele Schulen eigene Regeln für den Umgang mit digitalen Geräten aufgestellt. Nun sollen alle Schulen auf Grundlage der neuen Empfehlungen einen Beratungsprozess starten und innerhalb eines Jahres eine Entscheidung über den Umgang mit Handys in ihrer Schulkonferenz treffen.
Keine Einigung auf landesweites Handyverbot
Ein von der CDU gefordertes landesweites Handyverbot an allen Schulen wird in Niedersachsen und Hamburg vorerst nicht umgesetzt. In einigen anderen Bundesländern, wie zum Beispiel Schleswig-Holstein, Bremen und Hessen, gelten bereits strikte Handyverbote.
Die neuen Leitlinien für den Umgang mit Handys in Schulen werden in Hannover vorgestellt, zusammen mit Experten wie Tanja Brunnert, der Bundessprecherin des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), und dem Landesschülerrat.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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