Eine Visualisierung zeigt den Siegerentwurf für die Hamburger Oper in der Hafencity.

Stand: 13.11.2025 11:04 Uhr

Der Sieger des Architektur-Wettbewerbs für die Kühne-Oper in Hamburg steht fest: Der Entwurf des Architekturbüros Bjarke Ingels Group aus Kopenhagen überzeugte die Jury. Bjarke Ingels stellte seinen Entwurf am Donnerstagvormittag in der Hafencity vor.

von Peter Helling

Bis in den Abend hatte eine Jury aus Vertretern der Stadt, der Kühne-Stiftung sowie externer Experten am Mittwoch getagt und sich in nur einer Sitzung einstimmig auf den Gewinnerentwurf verständigt. Die Wahl fiel auf die Arbeit der Bjarke Ingels Group, die nun die Grundlage für die folgende vertiefende Vorplanung sein soll. Vertreter des Hamburger Senats und der Kühne-Stiftung erläuterten die Entscheidung am Donnerstagmorgen im Kesselhaus in der Hafencity.

Eine Visualisierung zeigt den Siegerentwurf für die Hamburger Oper in der Hafencity.

Umgeben von Wasser und mit viel Grün soll die neue Oper ein Begegnungsort für alle Hamburger*innen werden, betonte Bürgermeister Peter Tschentscher.

Fünf weltweit bekannte Architekturbüros hatten seit Juni ihre Entwürfe für das architektonische Qualifizierungsverfahren eingereicht. Mit dabei waren auch zwei Firmen aus Hamburg: Die gmp international GmbH sowie das Studio PFP GmbH. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte: „Seit gestern Abend sind wir einen großen Schritt weiter“, und erklärte weiter: „Die Oper kann mit ihrer außergewöhnlichen Architektur zu einem weiteren Wahrzeichen der Stadt werden.“

Gewinner Bjarke Ingels spricht von „Arbeit der Liebe“

Der Gewinner Bjarke Ingels erläuterte seinen Entwurf und sagte: „Dies war eine Arbeit der Liebe. Im Namen meiner Kollegen: Ich fühle mich sehr geehrt.“ Die Bjarke Ingels Group hat ein markantes Gebäude entworfen. Mit begehbaren Dächern und großen Glasflächen erinnert es an Wellen, die sich ausbreiten. Umgeben ist es von Bäumen und Parkanlagen. Das Opernhaus soll ein Brückenkopf zwischen dem noch unfertigen Elbtower und der Elbphilharmonie sein. Entstehen soll das neue Opernhaus auf dem Baakenhöft in der Hamburger Hafencity.

Kritik an mangelnder Aufarbeitung von NS-Vergangenheit des Kühne-Unternehmens

Eine Visualisierung zeigt den Siegerentwurf für die Hamburger Oper in der Hafencity.

Viel warmes Holz und organische Formen prägen den Opern-Entwurf des dänischen Architekturbüros Bjarke Ingels im Innern.

Im Vorfeld gab es Kritik an der engen Auswahl der teilnehmenden Büros und am Stifter selbst. Klaus-Michael Kühne, dessen Stiftung den Opernbau weitgehend finanzieren will, wird vorgeworfen, die NS-Vergangenheit seines Familienunternehmens nicht ausreichend aufgearbeitet zu haben.

Im Februar hatten sich die Stadt Hamburg und die Kühne Stiftung auf einen Vertrag zum Bau einer neuen Oper verständigt. Kontrovers wurde in der Bürgerschaft über die Finanzierung des Neubaus diskutiert. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hatte unterstrichen, dass eventuelle Risiken bei der Finanzierung bei dem Mäzen liegen würden, nicht bei der Stadt, in deren Eigentum das fertige Gebäude übergehen wird. Die Stadt hat laut Vertrag die Kosten für die Erschließung des Grundstücks zu tragen, das sie zur Verfügung stellt. Als möglicher Baubeginn wurde das Jahr 2030 genannt.