Schlechte Nachrichten für Noch-Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne)! Ökostrom-Anlagen haben von Januar bis März dieses Jahres weniger Strom erzeugt als zur gleichen Zeit im Vorjahr.

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Windräder, Solarparks und andere Anlagen produzierten 63,5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Trotz einer Rekordkapazität von Wind- und Solaranlagen in Deutschland waren das rund 16 Prozent weniger als im ersten Quartal 2024 (Verband BDEW).

► Begründung: das Wetter. Im Februar und im März habe wenig Wind geweht, erklärt der BDEW. Die Stromproduktion durch Windenergieanlagen auf See sank um 31 Prozent, an Land um 22 Prozent.

► Wenig Regen sorgte bei der Wasserkraft für ein Minus von 32 Prozent.

Bitter: Gleichzeitig stieg die CO₂-intensive Stromerzeugung durch Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke sowie aus Gaskraftwerken. Außerdem zogen die Stromimporte an (u. a. Atomstrom aus Frankreich).

Insgesamt betrug der Ökostrom-Anteil am Stromverbrauch von Januar bis März nur 47 Prozent (Vorjahr: 56 Prozent).

Lesen Sie auchExperte: Klima-Ziel gehört auf den Prüfstand

Energieexperte Prof. Manuel Frondel (60, Institut RWI) zu BILD: „Solche Schwachwindphasen sind keine Ausnahme, sondern wiederkehrende Realität.“ Frondel fordert deshalb: Es muss weiter konventionelle Kraftwerke (z. B. Gas) geben. „Eine Tatsache, die auch schon vor der Ampelregierung bekannt war.“

Das von Habeck ausgelobte Ziel, bis 2035 nahezu den gesamten Strom ausschließlich aus Sonne, Wind etc. zu erzeugen, gehöre „dringend auf den Prüfstand“, fordert Frondel.

Statt weitere teure Ökostrom-Anlagen zu bauen, plädiert der Experte dafür, stärker auf „konventionelle Kraftwerke und andernorts längst angewandte Technologien wie CO₂-Abscheidung und -Speicherung“ zu setzen.

Die CDU will neue Gaskraftwerke bauen, um die Flaute beim Ökostrom auszugleichen. CDU-Vize Andreas Jung (49) zu BILD: „Als verlässlicher Partner volatiler erneuerbarer Energie brauchen wir schnell neue Gaskraftwerke. Gleichzeitig muss das Gesamtsystem neu ausgerichtet werden, damit die Erneuerbaren eine immer stärkere Rolle übernehmen können: Ausbau so, dass der produzierte Strom effizient genutzt werden kann, ein marktwirtschaftlicher Rahmen für Energiespeicher und enge Verzahnung mit pragmatischem Wasserstoff-Hochlauf.“