Die offene Drogenszene habe sich in den vergangenen Jahrzehnten spürbar verändert, sagte Arthur Coffin, der für den Fachbereich Sucht zuständig ist. Vor etwa zwanzig Jahren war die Szene seinen Angaben zufolge sehr homogen und an zentralen Plätzen, wie dem Bahnhof Zoo oder dem Kottbusser Tor, organisiert. „Die Leute haben sich untereinander gekannt.“
Durch stärkere Polizeikontrollen und die Möglichkeit, sich über Smartphones zu vernetzen, hätten die Konsumentinnen und Konsumenten sich über die Stadt verstreut. Schwerstabhängige sieht man heute nicht mehr nur am Bahnhof Zoo, sondern auch im Schillerkiez in Neukölln, am Leopoldplatz in Wedding oder im Wrangelkiez in Kreuzberg. Die Sucht geht meist einher mit extremer sozialer Verelendung.
Auch die Kriminalstatistik dokumentiert den Anstieg deutlich: Die Konsumdelikte mit Kokain und Crack haben sich von 2015 (762 Fälle) auf 2024 (2.474 Fälle) mehr als verdreifacht.