Oswald: „Es ist wenig verwunderlich, dass in dem Fake-Schreiben mutmaßlich eine KI-Suchfunktion auch Versatzstücke unserer Kritik verwertet hat.“ Der oder die Trittbrettfahrer hätten schließlich eine „Begründung“ für den erfundenen Anschlag gebraucht. Der DGB bleibe natürlich bei seiner Kritik an der Person Gloria von Thurn und Taxis, ihrem Wirken und ihrer Rolle in rechten Netzwerken. „Sie ist eine Rechtsradikale, die ihre Prominenz und ihren Einfluss für eine rückwärtsgewandte und menschenfeindliche Agenda nutzt. Dies konnten wir vielfach valide nachweisen.“
Die Fürstin gilt als erzkatholische Lebensschützerin, die selbst gegen den in ihren Augen zu liberalen Papst Franziskus Stimmung machte. Sie ist vernetzt mit Donald Trumps früherem Berater Steve Bannon, sieht in Viktor Orbán einen „Held“, oder begrüßt freudig Maximilian Krah oder Alice Weidel. Für Hans-Georg Maaßen lud sie zum Spendendinner, auch Gernot Mörig war dabei Gast. Er war der Organisator des Potsdamer Treffens von Rechtsextremen, bei dem auch ein „Masterplan Remigration“ Thema war.
Noch am Mittwoch erklärte die Fürstin: „Es war Brandstiftung.“ Das sagte sie der „Jungen Freiheit“, einer Wochenzeitung, die im Grenzbereich zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus verortet ist. Ein Umfeld, in dem sich Thurn und Taxis offenkundig wohlfühlt. Auch bei „Nius“, dem rechten Krawallportal um den früheren Bild-Chefredakteur Julian Reichelt, war die Fürstin zugeschaltet und erzählte vom wahrscheinlichen Antifa-Anschlag. DGB-Mann Oswald: „Es war auch gefundenes Fressen für ‚Nius‘ und rechtsradikale Plattformen und Medien, antifaschistisches Engagement in Trump-Manier grundsätzlich als gewaltvoll und verbrecherisch zu labeln.“