Als europäisches Leuchtturmprojekt gedacht

Neben Vertreterinnen des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft und des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen würdigen Vertreter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Fraunhofer FFB als zukünftige Nutzerin, der Stadt Münster, der Carpus + Partner AG als verantwortlicher Generalplaner, der Assmann Münster GmbH als Projektsteuerer und der landeseigenen NRW.URBAN als Bauherrin vor Ort diesen Meilenstein für das für Deutschland und Europa wichtige Leuchtturmprojekt der Batterieforschung.
Weltweit einzigartiges Innovationsinstrument

Mit der Errichtung der FFB Fab wird die vor Ort verfügbare Anlagenkapazität für die Produktionsforschung an Batterien bis in den großindustriellen Maßstab ausgebaut. Bis zur geplanten Fertigstellung des Forschungsgebäudes Ende 2027 werden zusätzliche 20.000 Quadratmeter Nutzflächen für die Forschung bereitgestellt. Bereits im April 2024 wurde der erste Bauabschnitt, die FFB PreFab, eröffnet und in Betrieb genommen. Dort wurde zwischenzeitlich von der Fraunhofer FFB eine Musterlinie für die komplette Batteriezellproduktion im Pilotmaßstab aufgebaut. Zusätzlich stehen sogenannte Innovationsmodule als Erprobungsflächen zur Weiterentwicklung und Umsetzung neuer Batteriekonzepte und Fertigungsverfahren für die Industrie zur Verfügung.

„Während wir in der ‚FFB PreFab‘ eine komplette Batteriezellproduktion im Pilotmaßstab ermöglichen, lassen sich in der ‚FFB Fab‘ diese Prozesse skalieren, indem zum Beispiel der Durchsatz erhöht oder Produktionsschritte automatisiert und unter realen Industriebedingungen optimiert werden«, erläutert Professor Simon Lux. »In beiden Fabriken können Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Batteriezellproduktion ihre Innovationen praxisnah testen, erproben, weiterentwickeln und so schneller zur Marktreife bringen“, führt Lux fort.

Die Fraunhofer FFB ist mit beiden Anlagen – PreFab und FFB Fab – eines der aktuell größten Forschungsbauvorhaben in Deutschland und in ihrer Konzeption und Ausrichtung weltweit einmalig.

In dem Forschungsgebäude werden zukünftig ökonomische und ökologisch nachhaltige Fertigungsverfahren für aktuelle sowie künftige Zelltechnologien an Produktionslinien bis in den Gigawatt-Maßstab erforscht und weiterentwickelt. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Batteriezellproduktion können dann Industrieunternehmen unter wissenschaftlicher Begleitung ausgewählte Prozessschritte erproben und optimieren. 

Die Fraunhofer FFB wird damit eine Schlüsselrolle für die Entwicklung der nächsten Generation von Batteriezellen spielen und die Lücke zwischen Grundlagenforschung und der Anwendung im industriellen Maßstab schließen. Sie ist damit von entscheidender Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung der Elektromobilität und der Energiewende. Die Anlage wird nicht nur in der Forschung neue Maßstäbe setzen, sondern auch als Innovationszentrum für Industriepartner dienen.