Das Besondere war, das diese Bilder zum ersten Mal seit 1933 wieder in Berlin zu sehen waren. Da sicher nicht viele Leser der WZ auch diese Zeitung lesen, möchte ich Ihnen über diese Malerin, Irma Stern, berichten. Sie lebte von 1894 bis 1966 und sie war die Tochter wohlhabender deutscher Juden. Sie schaffte es als eine der ersten Frauen, an der Weimarer Kunstakademie zu studieren. Gewiss gab es schon damals und auch früher Frauen, die malten. Wenn sie Glück hatten, fanden sie einen Maler, der ihnen privat den einen oder anderen Unterricht erteilte. Die Akademien aber waren allein den Männern vorbehalten. Man muss sich klar machen, dass Frauen zu dieser Zeit noch lange nicht „geschäftsfähig“ waren. Da gehörte schon Mut und Durchsetzungsvermögen dazu, so selbstbewusst aufzutreten. Aber Irma Stern wusste, was sie konnte und ihre Eltern, die damals schon in der Schweiz lebten, gaben ihr auch den nötigen finanziellen Rückhalt. So konnte sie viel reisen. Sie entdeckte Südafrika für sich und lebte immer wieder in Kapstadt.