Nach einer brutalen Auseinandersetzung in der Nürnberger Straße in Leipzig mit einem Messer wurde ein Verdächtiger gestellt. Beim Wehrdienst haben sich die Koalitionsspitzen verständigt und in Thüringen steht ein AfD-Mann im Visier der Generalstaatsanwaltschaft. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 13. November 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Mann in Leipzig niedergestochen: Verdächtiger in anderer Sache inhaftiert

Nach einer brutalen Auseinandersetzung in der Nürnberger Straße gab die Polizeidirektion (PD) Leipzig heute die Inhaftierung eines Tatverdächtigen bekannt: Ein 33 Jahre alter Mann befände sich wegen eines sogenannten Sicherungshaftbefehls aufgrund widerrufener Bewährung hinter Schloss und Riegel, teilte PD-Sprecherin Susanne Lübcke am Donnerstag mit.

Der Mann soll einen Kontrahenten am späten Dienstagnachmittag, etwa 17:20 Uhr, vor der „Oase“, einer diakonischen Hilfseinrichtung für obdachlose Menschen, im Streit mit einem Messer attackiert haben. Das 44-jährige Opfer erlitt einen erheblichen Blutverlust, wurde schwer verletzt und nach einer stabilisierenden Erstversorgung im Krankenhaus notoperiert.

Im Laufe des Mittwochs wurde der Tatverdächtige laut Polizeiangaben gestellt. Die Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts auf versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung dauern an.

Wie geht es mit dem Wehrdienst weiter? Jetzt steht ein neuer Deal von Union und SPD

Die im Bund regierenden Union und SPD haben nach wochenlangem Gezerre eine Einigung beim Thema Wehrdienst erzielt. Kernpunkt des zukünftigen Modells soll weiterhin die Freiwilligkeit sein, teilten die Fraktionschefs Jens Spahn (45, CDU) und Matthias Miersch (56, SPD) am Donnerstag mit.

Die wesentlichen Aspekte des Entwurfs sind die verpflichtende Musterung aller jungen Männer eines Jahrgangs, der Ausbau des allgemeinen Freiwilligendienstes und die Einführung einer sogenannten Bedarfswehrpflicht. Letztere könnte in Krisen zum Tragen kommen, etwa bei akutem Personalbedarf bzw. wenn die verteidigungspolitische Situation es erfordert. Eine ursprüngliche Wehrdienst-Einigung vom Oktober, die ein umstrittenes Losverfahren beinhaltete, hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) gestoppt.

Ein Zufallsverfahren stünde nach jetzigem Stand nur noch zur Debatte, wenn die Zahl der Bundeswehr-Interessenten den Bedarf übersteigt. Die Wehrpflicht war in Deutschland 2011 ausgesetzt worden. Nun wird argumentiert, dass die Bundesrepublik verteidigungsbereit sein müsste, die Sicherheitslage habe sich unter anderem durch Russlands Großangriff auf die Ukraine massiv verschärft.

Thüringen: AfDler im Visier der Behörden

Im thüringischen Ilmenau durchsuchten Kräfte des SEK heute mehrere Gebäude, berichtet der MDR. Ziel der Elitepolizisten seien Wohn- und Geschäftsräume sowie ein Haus an einem Flugplatz gewesen. Im Visier stehen soll ein AfD-Stadtrat, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft Thüringen. Eine Festnahme gab es nicht.

Die Maßnahme stünde mit Entführungsplänen gegen Karl Lauterbach (62, SPD) in Verbindung. Der ehemalige Bundesgesundheitsminister sollte im Rahmen von Staatsstreich-Plänen einer sogenannten „Kaiserreichsgruppe“, die dem Reichsbürger-Spektrum zugerechnet wird, gekidnappt werden. Jener AfD-Stadtrat steht im Verdacht, die „Kaiserreichsgruppe“ unterstützt zu haben. Eine Stellungnahme des Mannes zu den Vorwürfen gibt es laut MDR noch nicht.

Im März 2025 wurden mehrere Rädelsführer aus benannter Gruppe durch das Oberlandesgericht Koblenz zu Haftstrafen verurteilt. Ihr Ziel war es demnach, ein autoritäres Regierungssystem nach dem Vorbild von 1871 zu errichten. Dazu wurden offenbar neben der Entführung Lauterbachs auch weitere Gewalt- und Sabotageaktionen geplant.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Zugang zum Elstermühlgraben geöffnet: Leipzigs Stadthafen bekommt erstmals Wasser

Die „Milliarden-Löcher“ des sächsischen Finanzministers: Linksfraktion fordert Kreditaufnahmen statt Streichlisten

Stadtmuseum braucht Hilfe: Familienfotos mit Geschichte zum Leipziger Fotoatelier Mittelmann gesucht

„Das ist kein normales Verfahren“: Der politische Skandal um den Budapest-Komplex

Für eine selbstbestimmte Geburt: Klinikum St. Georg Leipzig eröffnet „bewegten Kreißsaal“

Das kleine schwarze Tier: Lauter kleine Skizzen und Zeichnungen vom Beinah der Liebe

Was sonst noch wichtig war:

Das Landgericht Magdeburg setzte den Prozess gegen den Taleb A. fort, der am 20. Dezember 2024 mit einem Mietwagen über den örtlichen Weihnachtsmarkt gerast war, sechs Menschen getötet und viele weitere verletzt hatte.

Die Ursache des Hubschrauber-Absturzes von Grimma Ende Juli gilt als geklärt.

In einem Hamburger Einkaufszentrum läuft aktuell ein Großeinsatz.

Kalenderbatt: Heute vor zehn Jahren …

Am 13. November 2015 werden Frankreich, Europa und die Welt von einer brutalen Terrorwelle erschüttert. Insgesamt zehn islamistisch motivierte Täter des IS schlagen während der Fußballpartie Deutschland-Frankreich am Stadion Stade de France nördlich von Paris zu, wo sich ein Kommando in die Luft sprengt.

Zu weiteren Angriffen kommt es bei Cafés in der Stadt sowie im Konzertsaal Bataclan. Hier tritt gerade die US-Band „Eagles of Death Metal“ auf.

130 Menschen verlieren bei der beispiellosen Terrorserie ihr Leben, hunderte werden teils schwer verletzt, entstellt, traumatisiert. Die Anschläge haben das Gesicht Frankreichs nachhaltig verändert, auch ein Jahrzehnt danach.