Lichtenau/OT Ottendorf. 

In Lichtenau sorgt ein Vorfall für Verunsicherung. In Whats App-Gruppen kursierten Hinweise, dass im Ortsteil Ottendorf Kinder aus einem Auto heraus angesprochen worden sein sollen. Die Polizeidirektion Chemnitz bestätigt inzwischen einen Fall, aber keine Serie.

Polizei bestätigt Ermittlungen nach Hörensagen

Der Polizei war der Vorfall zunächst nicht direkt gemeldet worden. Erst über Gerüchte wurde das Polizeirevier Mittweida aufmerksam. Daraufhin begannen die Beamten, den Sachverhalt zu prüfen und betroffene Kinder zu befragen.

Befragtes Mädchen berichtet von Ansprechen durch Autofahrer

Eine Schülerin der zweiten Klasse gab an, am 26. Oktober gegen 10.30 Uhr gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder im Bereich Pappelweg und Hauptstraße unterwegs gewesen zu sein. Ein dunkel gekleideter Mann in einem schwarzen Auto soll die Kinder angesprochen haben. Die beiden reagierten richtig und fuhren sofort davon. Weitere Fälle sind laut Polizei nicht bekannt.

Polizei warnt vor Panikmache in sozialen Medien

Die Ermittler weisen darauf hin, dass Spekulationen und vorschnelle Warnungen in Elternchats oder sozialen Netzwerken regelmäßig zu unnötiger Verunsicherung führen und Ermittlungen erschweren. Gerüchte würden sich oft schneller verbreiten als belastbare Fakten.

Meldungen sollten direkt an die Polizei gehen

Um mögliche Gefährdungen schnell und umfassend prüfen zu können, sollten Betroffene Vorfälle immer unmittelbar bei einer Polizeidienststelle melden. Nur so könne schnell reagiert und die Lage richtig eingeordnet werden.

Ratgeber für Eltern und Betreuungspersonen: Kinder stärken statt verängstigen

Kinder sollen wissen, dass sie fremden Personen nicht ins Auto steigen müssen und jederzeit „Nein“ sagen dürfen. Gespräche sollten altersgerecht und ohne Angstmache geführt werden. Rollenspiele helfen, Sicherheit zu vermitteln.

Verhalten in kritischen Situationen üben

Es empfiehlt sich, gemeinsam mit Kindern durchzuspielen, wie sie sich verhalten, wenn Fremde sie ansprechen. Abstand halten, weiterfahren oder zu vertrauten Erwachsenen gehen sind grundlegende Strategien.

Polizei: Täter stammen oft aus dem nahen Umfeld

Die Polizei Sachsen weist darauf hin, dass in den meisten bekannt gewordenen Fällen Täter oder Täterinnen aus dem familiären oder sozialen Umfeld der Kinder stammen. Der Mythos des völlig unbekannten Täters, der Kinder zufällig anspricht und entführt, werde häufig überschätzt und über soziale Medien weitergetragen.

Präventionsangebote richten sich an Erwachsene, nicht an Kinder

Die Polizei bietet auch Informationsmaterial und Veranstaltungen für Erwachsene an. Ziel ist es, Bekannte Risiken realistisch einzuschätzen, auf Täterstrategien aufmerksam zu machen und Handlungssicherheit zu vermitteln. Die Aufklärung von Kindern gehört in die Verantwortung von Eltern, Kita und Schule.

Tipps für den Ernstfall und den Alltag

Verdächtige Situationen sollten direkt bei der Polizei gemeldet werden. Wiedererkennbare Details wie Kleidung, Fahrzeug oder Fahrtrichtung können entscheidend sein. Gleichzeitig sollten Erwachsene vermeiden, unbestätigte Informationen zu verbreiten, um keine Ängste zu schüren. Kinder profitieren am meisten von sicheren Bezugspersonen, klaren Regeln und einem Umfeld, das aufmerksam, aber nicht panisch reagiert.