Der Entwurf der Bjarke Ingels Group hat den Architekturwettbewerb für die sogenannte Kühne-Oper in Hamburg gewonnen. Das teilten Vertreter des Hamburger Senats und der Kühne-Stiftung mit. Die Jury aus Vertretern der Stadt, der Kühne-Stiftung sowie externen Experten habe sich einstimmig auf den Entwurf des Kopenhagener Architekturbüros geeinigt. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.
Der Entwurf sehe „ein herausragendes Opernhaus mit einer einladenden, rundum begehbaren Dachlandschaft vor, die sich zu allen Seiten zur Elbe und in die Stadt hinein öffnet“, hieß es in der Begründung der Jury. „De facto entsteht eine Spirale aus Dachgärten, die mit einheimischen Bäumen, Büschen und Gräsern bepflanzt und der Öffentlichkeit als Aufenthaltsort zur Verfügung gestellt wird.“ Der Standort für das Opernhaus soll das Baakenhöft in der HafenCity sein.
Der Siegerentwurf werde in den kommenden voraussichtlich zwei Jahren in Abstimmung mit Stiftung, Stadt und Staatsoper konkretisiert, teilte die Kulturbehörde der Hansestadt mit. Am Ende dieser erweiterten Vorplanung und einer belastbaren Kostenschätzung werde die Kühne-Stiftung abschließend über die Realisierung des Neubaus entscheiden. Als möglicher Baubeginn wurde bereits zuvor das Jahr 2030 genannt.
„Die neue Oper kann zu einem weiteren Wahrzeichen der Stadt werden“
Seit Juni hatten fünf weltweit bekannte Architekturbüros ihre Entwürfe eingereicht. Unter ihnen waren mit der gmp international GmbH und der Studio PFP GmbH auch zwei Unternehmen aus Hamburg.
Für den Bau der neuen Oper werden von dem Milliardär Klaus-Michael Kühne bis zu 330 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Stadt Hamburg beteiligt sich mit einem gedeckelten Betrag von 147,5 Millionen Euro für die Gründung und den Flutschutz des Stadtorts. Zusätzlich sollen rund 104 Millionen Euro für die Herrichtung des Grundstücks, Erschließung, Freiraum, Promenade und Ufereinfassung übernommen werden.
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Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher sagte: „Die neue Oper ist eine Chance, Hamburg als Kulturstadt noch bekannter in der Welt zu machen und ihren Ruf als internationale Metropole zu stärken.“ Der Baakenhöft werde mit diesem besonderen Gebäude und der öffentlichen Parkanlage direkt am Elbufer zu einem „attraktiven, außergewöhnlichen Ort für alle Hamburgerinnen und Hamburger“. „Die neue Oper kann neben Elbphilharmonie und Michel zu einem weiteren Wahrzeichen der Stadt werden“, sagte der SPD-Politiker.
Vor der Vergabe hatte es immer wieder Kritik an dem Vorhaben gegeben. Wie der NDR berichtete, hält etwa der Denkmalschutzbund es für „weder baukulturell noch finanziell“ verantwortbar, die alte Staatsoper einer unklaren Zukunft zu überlassen und stattdessen für viel Geld einen Neubau in der HafenCity zu errichten.
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