Freuen
Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen, der sich selbst augenzwinkernd „Flederclaus“ nennt, hat nach langen Verhandlungen den Weg für den A20-Bau bei Bad Segeberg freigemacht – dank einer 14-Millionen-Euro-Stiftung für Fledermäuse. Vom Segeberger Bürgermeister erhielt er im Sommer eine Patenschaft für eine Fledermaus, taufte das Tier „Günther“.
Ministerpräsident Daniel Günther bekam am Mittwoch nun ebenfalls eine Patenschaft von Madsen geschenkt. „Damit du dich genauso für den Fledermaus-Schutz einsetzt“, sagt der Minister. Günther kontert: „Muss die jetzt Claus heißen?“
Zur Erinnerung: Günther schenkte dem Bundeskanzler kürzlich eine Heuler-Patenschaft. Tierpatenschaften sind anscheinend die neue Charmeoffensive, Schleswig-Holsteins Version der chinesischen Panda-Diplomatie.
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Fotografieren
Anke Leue, Daniel Günther und Patrick Schnieder (v. l.) auf dem Raddampfer „Freya“.
Foto: Susanne Link
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Aufstellung zum Foto. Ministerpräsident Daniel Günther stellt sich neben Anke Leue, Präsidentin der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. Neben ihr steht wiederum der Eif(f)elturm der Bundesregierung, Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder. Mit seinen 2,02 Meter überragt er im schwarz-roten Kabinett jeden. Er gibt an diesem Tag den ersten Ausbauabschnitt der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals frei. „Herr Günther, bitte neben Herrn Schnieder – wegen der Symmetrie“, ruft ein Fotograf. Daniel Günther schaut kurz hoch, sagt dann mit seinem charakteristischen Lächeln: „Ich finde das immer so doof, neben ihm zu stehen. Er ist so groß!“ Trotzdem folgt er den Anweisungen des Fotografen, für die Symmetrie.
Weiterlesen: NOK: Bundesverkehrsminister Schnieder gibt ersten Abschnitt nach fünf Jahren frei
Fahren
Mit dem Rad ins Ministerium: Magdalena Finke.
Foto: Markus Scholz
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Neu im Kabinett ist Magdalena Finke. Die Innenministerin versucht dafür einiges, um fit zu bleiben. Wenn es zu viel wird, schwingt sich die 38-Jährige auf ihr Rennrad, um den Kopf freizubekommen. Wegen der Klickpedale sei eine Tour mit Kleid oder Schuhen mit hohen Absätzen aber schwierig, sagt Finke. Eine Läuferin wie Ministerpräsident Daniel Günther sei sie aber nicht. Einmal sei sie mit dem Regierungschef joggen gewesen. „Ich mache es nie wieder. Wirklich. So eine peinliche Situation hatte ich selten wie da, weil ich so langsam war.“ Im Joggen sei Günther einfach besser, das müsse sie anerkennen. In anderen Sportarten sehe es dagegen besser aus. „Bei einem Handballspiel haben wir mal Tore geworfen, und da habe ich ein-, zweimal getroffen, während er im Tor stand.“
Fragen
Ex-Parteichefin und Nachfolger: Serpil Midyatli und Ulf Kämpfer.
Foto: Axel Schön
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Bekennender Radler ist auch Ulf Kämpfer. Der 53-Jährige ist der Herausforderer von Daniel Günther bei der Landtagswahl in eineinhalb Jahren. Auf mehr als 20 Veranstaltungen hatte sich Kämpfer gemeinsam mit Parteichefin Serpil Midyatli um die Spitzenkandidatur beworben, bei bester Stimmung, wie der Kieler Oberbürgermeister erklärte, der jetzt nicht nur die Spitzenkandidatur, sondern auch ab Februar den SPD-Parteivorsitz übernehmen wird. „Ich kann das sagen, denn wir sind vielleicht als die beiden einzigen bei allen Veranstaltungen gewesen“, sagte er zu seiner Parteichefin. „Und es hat fast immer Spaß gemacht.“ Nur fast? Na ja, es habe halt zwar viele tolle, aber auch ein paar „fiese Fragen“ gegeben, sagt Kämpfer. Davon wird er im Wahlkampf wohl noch ein paar mehr gestellt bekommen.
Fordern
Will mehr für Mütter in der Politik tun: Delara Burkhardt.
Foto: Michael Staudt
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Eine, die Kämpfer die Daumen drücken wird, ist Delara Burkhardt. Die Europaabgeordnete der SPD hat aber gerade mehr Mühe, Familie und Politik unter einen Hut zu bringen. Burkhardt ist im Juni Mama einer kleinen Tochter geworden. Nur leider gibt es keine Regeln zu Mutterschutz im Europäischen Parlament, sodass die SPD-Abgeordnete aus Schleswig-Holstein, auch aus dem Wochenbett heraus, die Politik verfolgen musste. Denn im Parlament werde nur gewertet, ob jemand da sei oder nicht, nicht warum.
Nun will Burkhardt mit anderen Abgeordneten auf eine „Proxy-Vote“ drängen. „Dann kann man seine Stimme übertragen“, sagt Burkhardt. Demnächst soll das Parlament darüber abstimmen. „Das wäre ein riesiger Erfolg für die Gleichstellung“, sagt sie. „Und Mütter von Parlamentsbabys müssten sich keine Sorgen mehr machen, dass sie jemanden vernachlässigen.“