
Zahlreiche Angriffe auf mutmaßliche Drogenboote, Dutzende Tote, in die Region zusammengezogene Streitkräfte: Das Pentagon hat den Einsatz in der Karibik nun offiziell als Operation „Southern Spear“ benannt.
Nach umstrittenen Angriffen auf Boote in der Karibik und im Pazifik haben die USA nun einen breit angelegten Militäreinsatz gegen „Narko-Terroristen“ bekannt gegeben. Pentagon-Chef Pete Hegseth, der von der US-Regierung als Kriegsminister bezeichnet wird, kündigte die Operation „Southern Spear“ auf der Plattform X an. „Diese Mission verteidigt unser Heimatland, beseitigt Narko-Terroristen aus unserer Hemisphäre und schützt unser Heimatland vor Drogen, die unsere Bevölkerung töten“, schrieb er.
Konkrete Angriffe und Standorte nannte der Minister nicht. Die Militäroperation wird laut Hegseth von einer Taskforce und dem US-Südkommando (U.S. Southern Command) geleitet, dessen Einsatzgebiet sich über das Karibische Meer und Gewässer, die an Mittel- und Südamerika grenzen, erstreckt.
Zahlreiche Angriffe in vergangenen Wochen
Der Sender CBS News berichtete, dass hochrangige Militärvertreter Präsident Donald Trump aktualisierte Optionen für mögliche Operationen in Venezuela vorgelegt hätten, darunter auch Angriffe auf Land. Trump hatte in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Karibik entsandt, zuletzt traf der Flugzeugträger „USS Gerald R. Ford“ vor der Küste Lateinamerikas ein.
Die USA begründen die Militärpräsenz in den Gewässern vor Lateinamerika mit dem Kampf gegen kriminelle Organisationen und Drogenschmuggel. Das US-Militär griff zuletzt immer wieder Boote in der Karibik und dem Pazifik an, die nach US-Darstellung mit Drogen beladen waren. Dutzende Menschen wurden dabei getötet. In der Nacht gab das Pentagon den bisher 20. Angriff dieser Art bekannt. Das US-Vorgehen stieß international auf Kritik, auch weil die US-Regierung keine rechtliche Grundlage für ihr Handeln nannte.
Maduros Sturz geplant?
Venezuelas linksnationalistischer Staatschef Nicolás Maduro stufte die Tötungen als illegale „Hinrichtungen“ ein und vermutet dahinter US-Pläne zu seinem Sturz. Trump hatte zuletzt bestritten, militärische Angriffe auf Venezuela zu planen. Gleichzeitig sagte er, Maduros Tage seien gezählt.
Doch nicht nur die autoritäre venezolanische Regierung betrachtet das Zusammenziehen zusätzlicher Militäreinheiten in der Karibik als Drohgebärde, sondern auch Länder wie Kolumbien und Brasilien. Jüngst bestätigte Trump außerdem, dass er verdeckte Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela freigegeben habe.