In der Innenstadt
Hannover bremst zentrale Straßen auf Tempo 30
14.11.2025 – 10:19 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Marienstraße in Hannover: Die Stadt startet mit der neuen Tempo-30-Zone ein Modellprojekt. (Quelle: via www.imago-images.de/imago)
Vier zentrale Hauptstraßen in Hannover werden für ein Jahr auf Tempo 30 gestellt. Was sich die Stadt davon erhofft.
Ab dem 17. November gilt auf vier zentralen Hauptverkehrsstraßen in Hannover für ein Jahr Tempo 30. Die Landeshauptstadt und die Region Hannover starten damit den Modellversuch „Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen“, der vorab durch technische und planerische Untersuchungen vorbereitet wurde.
Betroffen sind die Marienstraße zwischen Aegidientorplatz und Berliner Allee, die Wedekindstraße, die Podbielskistraße zwischen Lister Platz und Hermann-Bahlsen-Allee sowie der Große Hillen. Beschilderung und Markierungen werden zum Starttermin angepasst; mit dem Aufstellen der Schilder tritt die neue Regelung in Kraft.
Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sieht in dem Vorhaben „eine gute Gelegenheit, mehr Ruhe und Lebensqualität in die betroffenen Viertel zu bringen und zugleich zu prüfen, wie sich Tempo 30 auf den Verkehr auswirkt“. Die Menschen vor Ort sollen „weniger Lärm und Belastung spüren“. Regionspräsident Steffen Krach (SPD) verweist auf Erfahrungen aus dem Umland: „In den Umlandkommunen hat sich das Projekt bereits bewährt. Die Rückmeldungen sind sehr positiv und ich bin überzeugt, dass das auch in der Landeshauptstadt funktionieren wird.“
Stadtbaurat Thomas Vielhaber beschreibt die planerische Herausforderung: „Die Auswahl der Strecken war in Hannover aufgrund des dichten Straßennetzes besonders anspruchsvoll.“ Nun solle im kommenden Jahr untersucht werden, „wie sich das Geschwindigkeitsniveau und die Verkehrsflüsse entwickeln, ob sich die Leistungsfähigkeit dieser Straßen unter verkehrlichen Aspekten verändert, ob es womöglich Verlagerungen innerhalb des Verkehrsnetzes gibt und welche städtebaulichen Auswirkungen sich auf die Standorte ergeben.“
Der Modellversuch ist Teil eines Projekts mit insgesamt 21 Strecken in Region und Landeshauptstadt. Er folgt Empfehlungen des niedersächsischen Verkehrsministeriums und wird wissenschaftlich begleitet, um Wirkungen auf Lärm, Sicherheit, Verkehrsfluss und Ortsdurchfahrten zu erfassen.
In 17 Umlandkommunen gilt Tempo 30 bereits seit Dezember 2024. Die Abschnitte für Hannover wurden im Juni 2025 per Beschluss des Verwaltungsausschusses festgelegt. Im kommenden Jahr werden die Daten ausgewertet. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für weitere Entscheidungen über Geschwindigkeitsregelungen im gesamten Stadtgebiet dienen.
