Autorin

Anna Haifisch, Der kühlste Hund der Stadt, 2023, Siebdruck

Anna Haifisch: Der kühlste Hund der Stadt, 2023, aus der Siebdruckserie „New Mexico Zeichnungen“.

Bild: Anna Haifisch

Seit hundert Jahren gibt es die Hamburger Griffelkunst-Vereinigung e.V., gegründet 1925 von dem Pädagogen Johannes Böse, einem gebürtigen Bremer. Die Kunsthalle Bremen zeigt zum Jubiläum ausgewählte Bilder-Zyklen aus der eigenen Griffelkunst-Sammlung.

Worum geht es in der Ausstellung?

Der Verein „Griffelkunst“ verlegt jährlich Editionen originaler Druckgrafiken für ihre rund 4.300 Mitglieder. Gründer Johannes Böse wollte mit dem Verein Kunst demokratisieren und für viele Bürgerinnen und Bürger zugänglich machen. Auch die Kunsthalle Bremen ist Mitglied in der Griffelkunst-Vereinigung. In der Ausstellung im Alten Kupferstichkabinett sind rund 65 Werke zu sehen, die mit Radiernadel oder Lithografiekreide, mit Holz- oder Siebdruck oder auch fotografisch entstanden sind.

Peter Doig, Pelican (Pelikan), 2004, Farbradierung

Peter Doig: Pelican, 2004, Farbradierung

Bild: VG-Bildkunst, Bonn 2025

Die Bildsequenzen stammen zum Beispiel von der Illustratorin Anna Haifisch, dem Photographen Paul Nougé oder dem Grafiker Wenzel Hablik. Weitere Kunstwerke stammen von Marcel van Eeden, Yves Netzhammer, Nedko Solakov, Emma Talbot und Peter Doig. Aber auch neue Werke, die zeigen, wie Griffelkunst entsteht, sind in der Ausstellung zu finden. Die Künstlerin Asana Fujikawa ihr Werkzeug für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Halbfertige Probedrucke, die japanische mit europäischen Motiven verknüpfen, zeigen außerdem den Entstehungsprozess von der Skizze bis zur fertigen Grafik.

Was ist das Highlight?

Max Klinger, Handlung, 1881, Radierung

Max Klinger, Handlung, 1881, Radierung, Blatt 2 der Folge „Ein Handschuh“

Bild: Kunsthalle Bremen | Der Kunstverein

Die grafische Folge „Ein Handschuh“, Opus VI (1881) von Max Klinger, die als erste Bildsequenz im Alten Studiensaal zu sehen ist, gehört eigentlich nicht zur Griffelkunst. Der Maler, Bildhauer und Grafiker hat jedoch den Begriff „Griffelkunst“ geprägt und war Ideengeber für die Ausstellung. Seine detailreichen Radierungen erzählen die Geschichte einer unerfüllten Liebe. Der verlorene Handschuh einer unbekannten Dame ist in allen Bildern der Sequenz zu sehen und verdeutlicht, wie Bilder unsere Fantasie anregen können.

Lohnt sich ein Besuch?

Yves Netzhammer, Stalaktitelektrolyten 2 | Stalaktitelektrolyten 4, 2010, Siebdruck

Yves Netzhammer, Stalaktitelektrolyten 2 | Stalaktitelektrolyten 4, 2010, Siebdruck

Bild: Yves Netzhammer

Wer den weltweit einzigartigen Grafikkunstverein „Griffelkunst“ kennenlernen möchte, ist hier genau richtig. Die ausgestellten Bildsequenzen geben einen Einblick in zeitgenössische Werke von Griffelkünstlerinnen und Künstlern, der sonst nur den Vereinsmitgliedern vorbehalten ist. Die Werke laden ein, die eigene Fantasie auf die Reise zu schicken und neue Geschichten zu den Bildsequenzen zu erfinden.

Information zum Thema
Infos zur Ausstellung „Flirt und Fantasie. Griffelkunst von Max Klinger bis Peter Doig“

Asana Fujikawa, Unsicherheit, 2024, Radierung

Asana Fujikawa, Unsicherheit, 2024, Radierung

Bild: VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Ort: Kunsthalle Bremen
Dauer: 12. November 2025 bis 1. März 2026
Öffnungszeiten: Di 10 – 21 Uhr | Mi bis So 10 – 18 Uhr, Mo geschlossen
Eintritt: 18 Euro, ermäßigt: 7 Euro
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: Eintritt frei

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Dieses Thema im Programm:
Bremen Zwei, Der Morgen, 12. November 2025, 09:40 Uhr