Bis 2006 döste die große Berliner Nervenklinik etwas versteckt im Wald von Berlin-Spandau, kurz vor den Thujahecken von Falkensee. Die flachen Häuser stehen seitdem leer. Seit Jahren ist der Neubau von 700 Wohnungen geplant („ein Nebeneinander von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern“), andere wollten sogar noch mehr – doch das wurde bisher verhindert.
Spandau-Analyse zur Bevölkerungsprognose Immer mehr Wohnungen, immer mehr junge Familien
Im Rathaus von Berlin-Spandau gibt es Bedenken gegen eine abgelegene Großsiedlung im Wald, die womöglich die soziale Lage im Falkenhagener Feld noch verschärft. Plädiert wurde für kleinteiligen Wohnraum für Familien. 2021 zog sich die städtische Wohnungsbaugesellschaft Degewo mit ihrem Großkonzept zurück. Zuvor hatte es auch klare Worte im Tagesspiegel vom damaligen Baustadtrat gegeben. Dessen Name: Frank Bewig, CDU, mittlerweile Spandaus Bürgermeister.
Seit 60 Jahren keine U-Bahn Als Bürger im Falkenhagener Feld aus Trotz die U-Bahn bauten
„Momentan ruht das Verfahren, kann jedoch wiederaufgenommen werden, sobald ein Vorhabenträger mit einem tragfähigen Konzept gefunden wird“, sagte jetzt Spandaus Baustadtrat Thorsten Schatz, CDU, auf eine schriftliche Anfrage von SPD-Fraktionschefin Ina Bittroff im Rathaus. Im Vorfeld so eines Baus müsse aber erst mal eine Lösung für die „derzeit nicht ausreichende Verkehrsanbindung“ gefunden werden, schreibt das Bezirksamt weiter.
Bilder aus der Nervenklinik
Seit 2006 kein Durchkommen mehr: die alte Zufahrt zur Nervenklinik.
© André Görke
Die alte Nervenklinik mit ihren Flachbauten liegt abgeschieden im Wald.
© André Görke
„Krankenhaus Spandau“. Die alten Spuren waren beim Tagesspiegel-Besuch 2021 noch gut zu erkennen.
© André Görke
Blick in die Griesingerstraße. Hier sollen das komplette Krankenhauspersonal und die 1500 Anwohner lang. Oder sogar noch mehr?
© André Görke
Aktuell ist das Viertel nur über die schmale Griesingerstraße zu erreichen, die auch als Zufahrt für den Personalparkplatz des Krankenhauses dient. Schienenverkehr wurde vor vielen Jahrzehnten angekündigt, gibt es dort draußen aber bis heute nicht, nur den eh schon gut ausgelasteten BVG-Busverkehr.
Wie berichtet war am Standort Griesingerstraße seit Jahren auch der Bau eines Flüchtlingsgebäudes mit 500 Betten in Planung. Allerdings gibt es dazu seit langer Zeit Bedenken – nicht nur im Rathaus Spandau, sondern auch im Berliner Senat. Letzter Stand: Vor 2030 hätte das Gebäude nicht eröffnet werden sollen.
Lesen Sie mehr aktuelle Nachrichten aus Berlin-Spandau im Tagesspiegel Halleluja, Spandau! Christliches Wandgemälde in Berlin wächst und wächst Schäden an Berliner ICE-Bahnhof Korrosion am längsten Bahnhofsdach Deutschlands – wochenlange Bauarbeiten Neuer Chef im Berliner Westen „Meine Pläne für den Weihnachtsmarkt in der Altstadt Spandau“
Mehr aus Spandau lesen Sie in unserem Bezirksnewsletter, der zu unserem digitalen Angebot Tagesspiegel Plus (T+) gehört – wie auch die Newsletter-Ausgaben aus den anderen elf Berliner Bezirken. Bestellbar unter diesem Link hier.