„Grüne Meile“ vom Bahnhof zur Burg

Statt Landesgartenschau: SPD will Geld in die Fußgängerzone stecken

14.11.2025 – 13:40 UhrLesedauer: 2 Min.

Christine Kayser und Nasser Ahmed von der SPD: Die Königstraße finden sie aktuell trist – sie wollen sie deshalb umgestalten.Vergrößern des Bildes

Christine Kayser und Nasser Ahmed von der SPD: Sie finden die Königstraße trist und wollen sie deshalb umgestalten. (Quelle: Daniel Salg)

Die Sozialdemokraten möchten die Nürnberger Innenstadt aufwerten. Dafür fehlt gerade das Geld. Deshalb fordert die SPD erneut, ein „Prestigeprojekt“ der CSU fallenzulassen.

Die Nürnberger SPD will die Landesgartenschau 2030 absagen. Das Geld solle stattdessen in eine Aufwertung der Innenstadt gesteckt werden, fordern Oberbürgermeisterkandidat Nasser Ahmed und Christine Kayser, die Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat. Sie wollen durch die freiwerdenden Mittel die Umgestaltung der Königstraße, der Museumsbrücke sowie der Burgstraße bezahlen.

Mit dem Obstmarkt, der ohnehin gerade umgebaut wird, würde dadurch eine durchgängige „Klima- und Flaniermeile“ vom Hauptbahnhof zur Kaiserburg entstehen, erklären die beiden Kommunalpolitiker. Nach ihren Vorstellungen sollen auf der Achse Flächen entsiegelt und Bäume gepflanzt werden. Kayser wünscht sich außerdem Sitzgelegenheiten, Spielflächen für Kinder und Angebote für alle Generationen. Ahmed will ein „Wohnzimmer für die Nürnberger Stadtgesellschaft“ schaffen.

Die Sozialdemokraten sind überzeugt, dass ein entsprechender Umbau finanzierbar wäre, wenn die Stadt die Ausrichtung der „Urbanen Gartenschau“ absagt. Aktuell sind dafür 24 Millionen in den Haushalt eingestellt. Würde die Stadt das Geld stattdessen in die Innenstadt stecken, könnte sie über die Städtebauförderung, ein Förderprogramm von Bund und Freistaat, Zuschüsse erhalten. Kayser und Ahmed halten eine Förderung in Höhe von 60 bis 80 Prozent der Gesamtkosten für realistisch.

Die Landesgartenschau lehnen sie wiederum ab, weil nach den bestehenden Plänen ein Großteil davon im Stadtgraben ausgerichtet werden soll. Kayser findet, eine Umgestaltung des ohnehin grünen Grabens helfe kaum dabei, Nürnberg grüner und fit für den Klimawandel zu machen. Sie sei lediglich ein „Nice-to-have“, argumentiert die Stadträtin, die selbst in der Altstadt lebt.

OB-Kandidat Ahmed ergänzt: „Wir können jeden Euro nur einmal ausgeben, deshalb wollen wir auf das Prestigeprojekt verzichten und das Geld in die zentrale Achse der Innenstadt stecken.“ Würde die Stadt die Landesgartenschau ausrichten, sei dafür kein Geld da. Die Aufwertung der Innenstadt sei aber dringend nötig, meint Kayser – auch zur Förderung des Wirtschaftsstandorts.

An einigen Projekten, die im Rahmen der Landesgartenschau umgesetzt werden sollen, wie der Klimameile in der Südstadt, möchten die Sozialdemokraten dennoch festhalten. Sie meinen, dass alle sonstigen Projekte ohne zusätzliche Kosten für die Stadt abgesagt werden könnten.