Als eine Zugbegleiterin am Münchner Hauptbahnhof in einen abfahrbereiten ICE steigen will, wird sie von einer Gruppe zu Boden gestoßen und getreten. Die Polizei sucht Zeugen – und einen Mann, der die Tat gefilmt haben soll.

Eine Gruppe hat in München einen abfahrbereiten ICE gestürmt, eine Zugbegleiterin umgestoßen und auf sie eingetreten. Wie die Bundespolizei mitteilte, wollte die Bahn-Mitarbeiterin gerade selbst in den Zug in Richtung Berlin steigen, als die Gruppe auf sie zugerannt kam.

Die Frau sei zur Seite gestoßen worden und zu Boden gestürzt. Danach hätten mehrere Menschen aus der Gruppe auf die eingetreten, sie angeschrien und lautstark beleidigt, teilte die Bundespolizei mit. Ein Mann, dessen Identität bislang unklar blieb, soll den Vorfall am 6. November vom Bahnsteig aus mit seinem Smartphone gefilmt haben.

Anzeige erstattet worden sei in dem Fall erst einige Tage später, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Doch Videoaufnahmen hätten den beschriebenen Vorfall gezeigt, weshalb jetzt wegen Körperverletzung, Hausfriedensbruchs und Beleidigung ermittelt wird.

Ob die Gruppe nach dem Vorfall mit dem ICE losfuhr oder letztlich am Münchner Hauptbahnhof blieb, blieb unklar.

Die Beamten suchen nun vor allem nach dem Mann, der die Tat gefilmt haben soll. Der Filmer wird beschrieben:

  • etwa 1,75 Meter groß
  • mit Glatze, Kinnbart und Brille
  • bekleidet mit beiger Hose, blauem Anorak, braunen und blauem Kapuzen-Sweatshirt mit mittig aufgebrachtem großen, weißen Quiksilver-Logo
  • trug weißen Stoffbeutel in beiden Händen

Gesucht wird auch nach einer Frau, die den Vorfall beobachtet haben könnte.

  • etwa 1,70 Meter groß
  • mit heller Bluse, schwarzer Hose und getigertem Mantel,
  • mit schwarzer großer Hand- bzw. Umhängetasche und grauem Hartschalen-Rollkoffer

dpa/jm