Die Polizei hat in Deutschland und Frankreich fünf mutmaßliche Mitglieder einer Schleuserbande gefasst. Wie die zuständige Staatsanwaltschaft Dresden und die Bundespolizei mitteilten, wurden am Donnerstag vier Haftbefehle in Frankreich und einer in Deutschland vollstreckt.
Die Bande soll mindestens 880 Personen von der Türkei über Serbien und Österreich nach Deutschland und Frankreich gebracht haben. Es besteht der Verdacht des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern, teilweise in Tateinheit mit einer das Leben gefährdenden Behandlung.
Bei der Razzia durchsuchte die Bundespolizei den Angaben zufolge vier Wohnungen in Berlin sowie in Frankreich zwei Wohnungen und einen Autohandel. Dabei wurden demnach zahlreiche Mobiltelefone sowie Bargeld in erheblicher Höhe beschlagnahmt. An den Razzien seien mehr als 90 Bundespolizisten beteiligt gewesen.
Mumaßliche Schleuser fliegen durch Unfall auf
Die Ermittler wurden laut Angaben auf die mutmaßlichen Schleuser aufmerksam, als im Sommer 2023 bei einem Unfall nahe Dresden eine illegal eingereiste Frau ums Leben kam. Zu dem Unfall kam es, als der 22 Jahre alte Fahrer vor einer Polizeikontrolle davonrasen wollte. Das Landgericht Dresden verurteilte den Fahrer im vergangenen Jahr wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Ein weiterer Mann erhielt drei Jahre Haft. Die Bande steht unter Verdacht, an dieser Schleusung beteiligt gewesen zu sein.