Frankreich hat erstmals detaillierte Bilder seiner modernisierten ASMPA-R-Nuklearrakete veröffentlicht. Die Marine testete den überschallschnellen Marschflugkörper erfolgreich von einem Rafale-Kampfjet aus.

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Ministre des Armées

Erfolgreicher Test der neuen Nuklearrakete
Frankreich hat zum ersten Mal detaillierte Aufnahmen seiner modernisierten ASMPA-R Nuklearrakete veröffentlicht, nachdem die französische Marine den Marschflugkörper erfolgreich von einem trägergestützten Rafale-M-Kampfjet getestet hatte. Der Test fand am 13. November im Rahmen der Operation Diomede statt, bei der ein Rafale einen Evaluierungsschuss mit der ASMPA-R-Rakete ohne Sprengkopf durchführte.

Das als „Air-sol Moyenne Portée Amélioré Rénové“ bezeichnete Waffensystem ist nun bei den trägergestützten Rafale M der französischen Marine im Einsatz. Das Manöver simulierte ein nukleares Angriffsszenario und sollte die Einsatzbereitschaft der französischen Nuklearstreitkräfte demonstrieren. Nach Angaben von Army Recognition markiert das einen wichtigen Meilenstein in der französischen Nuklearstrategie.

Technische Spezifikationen der ASMPA-R
Das 2016 gestartete ASMPA-R-Projekt sieht den Austausch verschiedener Komponenten durch neuere vor, erweitert die Reichweite der Rakete und fügt einen neuen 300-Kilotonnen-Thermonuklearsprengkopf hinzu. Die Reisegeschwindigkeit liegt bei etwa Mach 3, während die Einsatzreichweite höher als bei früheren Varianten ist und üblicherweise mit etwa 500 bis 600 Kilometern angegeben wird. Die Rakete wiegt etwa 860 Kilogramm und ist 5,38 Meter lang. Ihr Durchmesser beträgt 38 Zentimeter, was sie kompakt genug für den Einsatz an verschiedenen Kampfflugzeugen macht.

In der französischen Nukleardoktrin erfüllt die Rakete eine sogenannte „vor-strategische“ Abschreckungsrolle und soll als ultimativer „Warnschuss“ vor dem vollständigen Einsatz strategischer Nuklearwaffen der Triomphant-Klasse-U-Boote dienen. Das Konzept basiert auf der Idee einer gestuften nuklearen Antwort, bei der zunächst begrenzte nukleare Mittel eingesetzt werden, bevor zu strategischen Waffen übergegangen wird.

Die veröffentlichten Bilder zeigen auch die starke Selbstverteidigungsbewaffnung, die Rafale M bei einem echten Nukleareinsatz mitführen würden – nämlich zwei mittelreichweitige Mica RF/EM radargelenkte Raketen, zwei Mica IR infrarotgelenkte Raketen und zwei weitreichweitige Meteor radargelenkte Raketen.

Einzigartig in der NATO
Nach dem Einsatz bei der französischen Luftwaffe im Jahr 2023 und einem operativen Test mit inertem Sprengkopf während der Operation Durandal 2024 ist die ASMPA-R nun auch bei der Marine einsatzbereit. Das macht Frankreich zur einzigen NATO-Nation, die routinemäßig nuklearfähige Marschflugkörper von Flugzeugträgern aus einsetzen kann.

Die ASMP-Familie soll langfristig durch die geplante ASN4G-Rakete ersetzt werden, die mindestens die doppelte Reichweite der ASMPA-R bieten soll – mindestens 1000 Kilometer. Die von einem Scramjet-Triebwerk angetriebene Rakete soll Geschwindigkeiten von etwa sechs- bis siebenmal der Schallgeschwindigkeit erreichen, wobei die Indienststellung für 2035 geplant ist.

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Zusammenfassung

  • Frankreich veröffentlicht erstmals Bilder der modernisierten ASMPA-R
  • Französische Marine testete nuklearen Marschflugkörper von Rafale-Jet
  • ASMPA-R besitzt 300-Kilotonnen-Sprengkopf mit Reichweite bis 600 km
  • Rakete soll als nuklearer ‚Warnschuss‘ vor vollständigem Atomwaffeneinsatz
  • Frankreich einziges NATO-Land mit trägergestützten Nuklearmarschflugkörpern
  • Nachfolgemodell ASN4G mit doppelter Reichweite für 2035 geplant
  • Test fand am 13. November im Rahmen der Operation Diomede statt