Köln – Der Abend startete als verbaler Schlagabtausch und endete in einer echten Schlägerei. Und jetzt zoffen sich die Beteiligten auch noch vor Gericht.
Prügel-Prozess vor dem Amtsgericht in Köln. Dort steht seit Freitag Musik-Journalist und Moderator Roozbeh Farhangmehr (46) vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gefährliche Körperverletzung vor. Im Dezember 2023 soll der Angeklagte gemeinsam mit Komplizen den Rapper und Streamer „Twizzy“ (bürgerlicher Name Gian-Paul N., 36) vor einem Kölner Club angegriffen haben.
Rapper und Streamer „Twizzy“ (bürgerlicher Name Gian-Paul N., 36, rechts) tritt als Nebenkläger im Prozess auf
Foto: Mario Jüngling / BILD
Journalist soll Opfer angegriffen haben
In der Nacht auf den 17. Dezember 2023 gab es demnach einen Rap-Battle-Wettbewerb in dem Club. Nachdem die beiden (traten nicht als Künstler auf) schon drinnen in Streit geraten waren, soll Farhangmehr draußen eine Gruppe unbekannter Maskierter auf „Twizzy“ gehetzt haben. Die Männer sollen laut Anklage auf den Rapper eingeprügelt haben, auch der Verdächtige selbst soll Gian-Paul N. attackiert haben. Die mutmaßlichen anderen Angreifer konnten nicht identifiziert werden.
Dieses Foto nach dem Angriff soll die Verletzungen des Streamers Gian-Paul N. zeigen
Foto: Privat
Der Streamer erlitt bei dem Angriff unter anderem Prellungen am Kopf. Zum Prozessauftakt erklärte er, dass er seit dem Angriff unter Panikattacken und Schlafstörungen leide. Seinen Beruf als selbstständiger Finanzberater habe er zwischenzeitlich nicht ausüben können, weil er weiter unter dem Vorfall gelitten habe.
Streit vor dem Angriff
Den Vorfall beschrieb der Rapper so: „Wir hatten vor dem Abend schon Streit im Internet, er hat meine toten Eltern beleidigt. Wir haben uns aber später beieinander entschuldigt. Als meine Freunde und ich raus sind, sahen wir, wie er telefonierte. Keine zehn Sekunden später traf mich der erste Schlag.“
Mehr zum ThemaOpfer sprach mit Bushido über den Fall
Nach dem mutmaßlichen Angriff sprach „Twizzy“ in einem Livestream von Bushido (47) über den Abend. „Er ist ein Kollege“, so der Streamer. Man habe das Gespräch zuvor miteinander ausgemacht.
Auch ein sogenannter Diss-Track, also ein Lied, in dem „Twizzy“ Farhangmehr beleidigt, könnte im Verfahren noch eine Rolle spielen. Farhangmehr schwieg zum Prozessauftakt. Sein Anwalt erklärte aber, es sei möglich, dass sich sein Mandant im Laufe des Verfahrens äußern werde. Der Prozess wird fortgesetzt.