Weltweit gingen am Freitag, dem 14. November, zahlreiche Menschen auf die Straße. Lautstark forderten sie von der Politik, konkrete Maßnahmen zur wirksamen Eindämmung der Klimaerhitzung auf den Weg zu bringen. Anlass für die Proteste war die aktuell stattfindende Weltklimakonferenz in Brasilien. In Leipzig beteiligten sich rund 400 Menschen an dieser Aktion.
Im Kern geht es nach wie vor um das große Ziel, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Das war vor inzwischen zehn Jahren im Pariser Klimaabkommen so beschlossen worden. Doch die Realität gebietet jeden Grund zur Sorge.
„Das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung noch auf 1,5 Grad zu begrenzen, rückt in immer weitere Ferne. Meldungen, über deutlich pessimistischere Szenarien als zwei Grad oder gar zur Überschreitung planetarer Grenzen häufen sich“, sagt Alexander Hilse von Fridays for Future (FFF) Leipzig.
„Anstatt dass die internationale Staatengemeinschaft darauf angemessen reagiert und ihre Anstrengungen erhöht, werden in Europa Klimaschutzziele sogar noch aufgeweicht und die Regierung unter Merz beteiligt sich an dieser Entwicklung maßgeblich.“
Klimaprotest vor der Thomaskirche Leipzig, 14.11.2025. Foto: Jan Kaefer
Die FFF waren es auch, die den Leipziger Klimaprotest vor der Thomaskirche organisiert hatten. Mehrere Klimagruppen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger waren vor Ort dabei. „Wir fordern Klimagerechtigkeit, jetzt! Haltet endlich das Pariser Klimaabkommen ein!“, eröffnete Amelie von FFF die Veranstaltung. Sie forderte einen klaren Plan für den Ausstieg aus den fossilen Energien.
„Wir stehen hier, weil die Welt brennt!“, zeichnete Martin von Greenpeace Leipzig ein drastisches Bild. „Wir brauchen saubere Luft zum Atmen. Tax the Superrich! Nicht weil wir neidisch sind, sondern weil wir leben wollen!“.
Greenpeace Leipzig. Klimaprotest vor der Thomaskirche Leipzig, 14.11.2025. Foto: Jan Kaefer
Aufgelockert von musikalischen Beiträgen, wie die vom Leipziger Rapper und Ex-Thomaner HeXer („Sommer in LE“), ergriffen im Laufe der zweistündigen Kundgebung Vertreterinnen und Vertreter weiterer Klima-Initiativen das Wort. Die Seebrücke Leipzig war ebenso dabei wie beispielsweise 180° Wärmewende, Seebrücke Leipzig oder auch Students for Future und Scientists for Future.
Klarer Konsens: Klimagerechtigkeit! Die Länder des globalen Südens sollen zum Schutz vor den Folgen der Klimakrise finanzielle Unterstützung erfahren. Denn die Klimakrise bedeute auch Hungerkrise und Fluchtbewegung, wie Lawi von der Seebrücke deutlich machte. „Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen!“, forderte sie daher ein.
Klimaprotest vor der Thomaskirche Leipzig, 14.11.2025. Foto: Jan Kaefer
Werden die am heutigen Tag weltweit gesendeten Signale bei den politisch Verantwortlichen ankommen? Entzündet die Weltklimakonferenz in Belem den Funken der Hoffnung neu? Sicher ist: Die Aktivistinnen und Aktivisten der Klimabewegung werden sie weiterhin in die Pflicht nehmen.
„Veränderungen kommen von unten“, sei noch einmal Amelie von Fridays for Future Leipzig zitiert. „Wir haben gesehen, dass Druck wirkt. Wir bleiben unbequem, wir bleiben laut, wir bleiben Viele!“ Anders wird es vermutlich auch nicht funktionieren.