Umweltfreundliche Baustelle in Steele

Glasfaserverlegung ohne Lärm und viele Abgase

14.11.2025 – 16:32 UhrLesedauer: 2 Min.

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Glasfaserkabel (Symbolbild): In Essen wird eine neuartige Technik zur Verlegung angewandt. Sie ist umweltfreundlicher und leiser, hat aber auch einen Haken. (Quelle: IMAGO/Rene Traut)

In Essen-Steele verlegt eine Forms aktuell Glasfaserkabel mit elektrischen Geräten. Die innovative Technik spart bis zu 80 Prozent Lärm- und Schadstoffemissionen – hat aber ihren Preis.

Die Essener Firma GasLine hat seit Montag (10. November) eine deutschlandweit einmalige Baustelle in Betrieb genommen. Im Stadtteil Steele werden auf einer Länge von gut einem Kilometer Glasfaserkabel verlegt – nahezu ohne Lärm und mit deutlich reduzierten Abgasen.

Tobias Hobert, Geschäftsführer der Firma Green Econo aus Brilon, erklärt: „Wenn ein Bus vorbeifährt, ist das lauter, als wenn unsere Maschinen arbeiten.“ Das Unternehmen berät andere Firmen zu Energieeinsparungen und CO2-Reduzierung.

Die Anwohner in Steele zeigen sich überrascht von der leisen Baustelle. „Wir werden oft angesprochen, was wir hier machen“, erzählt Hobert dem WDR. Die Reaktionen seien durchweg positiv, wenn er erkläre, dass Glasfaser unterhalb von Straßenkreuzungen und Gehwegen verlegt werde.

Statt lauter Dieselbagger kommt ein neuartiges elektrisches Bohrgerät zum Einsatz. Dieses sorgt dafür, dass für die Glasfaserverlegung weder Straßen noch Gehwege aufgerissen werden müssen. Die ersten 800 Meter wurden in einem Trinkwassergewinnungsgebiet an der Ruhr verlegt, weitere 200 Meter unter einer Straßenkreuzung.

Die Firma GasLine verbindet mit diesem Projekt zwei Trassen zwischen den Stadtteilen Kupferdreh und Huttrop. Ein Elektro-LKW transportiert eine große Batterie, die alle elektrischen Geräte mit grünem Strom versorgt. Projektkoordinator Hobert schätzt die Einsparungen an Lärm- und Schadstoffemissionen auf mindestens 80 Prozent.

Die umweltfreundliche Technik hat allerdings ihren Preis. Dr. Jaqueline Schmidt, Geschäftsfeldentwicklerin bei GasLine, erklärt: „Die Baustelle ist deutlich teurer, aufgrund der Tatsache, dass wir zum Beispiel mehr Bagger brauchten und die Abläufe einfach anders als sonst sind. Wenn wir das wirklich groß ausrollen wollen müssen wir schauen, wo Kosten eigespart werden können, damit wir das in Zukunft häufiger durchführen können.“

Die elektrischen Bagger haben zudem nicht so lange durchgehalten wie herkömmliche Diesel-Modelle. Am heutigen Freitag soll die Baustelle fertiggestellt werden. Danach wird GasLine die tatsächliche CO2-Einsparung des Projekts berechnen.