Ratlose Leipziger

Nationalspieler Franz Semper war bei Dyn fassungslos: „Ich habe keine Erklärung, warum uns die Spiele entgleiten.“ Er gehe davon aus, dass in den nächsten Tagen geredet wird. Wahrscheinlich wird auch über den Trainer gesprochen werden. Alonso hat noch kein Bundesliga-Spiel seit seinem Amtsantritt gewonnen und wirkte nach dem Spiel schwer angeschlagen. Er mache sich keine Sorgen um seinen Job, aber um die Stabilität der Mannschaft. Wie so oft, brach Leipzig innerhalb weniger Minuten völlig ein, verlor erst den Faden und dann das Spiel.

Ausgeglichene erste Halbzeit

Die Brisanz des Kellerduells war von Beginn an deutlich spürbar. Minden kam einen Hauch besser ins Spiel und führte in der Anfangsphase mit drei Toren (7:4/11.). Leipzig ließ sich davon aber nicht beirren und kämpfte sich wieder heran. Als Minden fünf Minuten lang nur ein Treffer gelang, war das Alonso-Team wieder da und zog sogar auf zwei Tore davon. Domenico Ebner war mit acht Paraden hellwach und die bewegliche Deckung zwang Minden immer wieder zu Notwürfen. So ging Leipzig mit einer knappen Führung in die Pause.

Einfache Fehler, erschreckende Torquote

Nach dem Wechsel schien zunächst alles für Leipzig zu laufen. Nach 33 Minuten führten die Gäste mit drei Toren (18:15), doch dann folgten Fehlwürfe am Fließband. 17 verworfene Bälle zählte Alonso. Mindens Torhüter Malte Semisch bekam fast jeden Ball zu greifen, während auf der Gegenseite viel zu einfache Treffer gelangen. Mit einem 10:1-Lauf drehte Minden das Spiel und ließ Leipzig, das völlig die spielerische Linie verlor, verzweifeln. Luca Rogan, Lucas Krzikalla und Tom Koschek waren vor 1.867 Zuschauern mit jeweils vier Toren die besten Werfer des Tabellenletzten, der nun bei 2:22 Punkten steht. 

Noch bleiben 22 Spieltage, um das DHfK-Boot in sicheres Fahrwasser zu steuern. Der Einbruch gegen Minden macht allerdings nicht gerade Hoffnung auf eine schnelle Wende. Zudem verschärfte sich die Personallage: Matej Klima und Blaer Hinriksson mussten verletzt behandelt werden und konnten in den Schlussminuten nicht mehr mitmischen.

Nächste Auswärtshürde: Gummersbach

Die Leipziger gehen am kommenden Wochenende erneut auf Reisen. Ziel ist dann Gummersbach. Beim VfL dürften die Trauben noch höher hängen. Nach einem guten Start schnuppert Gummersbach an den Top 3.