Valve hat drei neue Mitglieder der „Steam Hardware“-Familie vorgestellt – die Steam Machine, den Steam Frame und den Steam Controller. Alle drei Geräte sollen Anfang 2026 erscheinen. Valve sagt man gerne nach, viel zu experimentieren, aber auch genauso gerne wieder Ideen fallenzulassen. Letztere Ängste hatten auch viele „Steam Deck“-Fans, doch bisher deutet sich das weniger an.

Vielmehr wartet die Welt auf das Steam Deck 2. Jetzt gibt es aber erstmal die Steam Machine – Phil Spencer gefällt sie schon mal. Berichten zufolge will auch Xbox mit der nächsten „Konsole“ auf einen Hybrid setzen. Ob die Steam Machine aber Xbox und PlayStation herausfordern kann, wie es eine Headline der BBC suggeriert? Mal sehen.

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Die neue Steam Machine

Der Reihe nach. Das Highlight der drei Geräte ist sicherlich die Steam Machine, die in etwa die Leistung einer Playstation 5 bringen wird – auch wenn die reinen technischen Daten etwas schwächer sind. Valve wirbt mit 4k-Auflösung bei 60Hz und sechsfacher Rechenleistung eines Steam Deck. In der Praxis dürfte das bei aufwändigen Spielen allerdings nicht zu erreichen sein.

Trotzdem beeindruckt das kompakte Design mit den LED-Streifen, die nicht nur eine Statusanzeige sind, sondern auch den Download-Fortschritt von Spielen und Updates anzeigen können, ohne den TV einzuschalten. Das Highlight ist natürlich das hoch anpassbare SteamOS, das auf die kompakte und relativ stromsparende Hardware optimiert ist.

SteamOS ist so konzipiert, dass es ein konsolenartiges Plug-and-Play-Erlebnis bietet, ohne auf die Flexibilität eines PCs zu verzichten, was man auch am Controller erkennen kann, der mit passendem Adapter auch ohne weiteres die Steam Machine und den daran angeschlossenen TV einschalten kann, keine Selbstverständlichkeit für einen PC. Auch wenn die Oberfläche klar fürs Gaming optimiert ist, bleibt die Steam Machine ein vollwertiger PC. Man kann eigene Programme installieren oder sogar ein anderes Betriebssystem aufspielen.

Ein echtes Highlight ist die kompakte Bauweise – der ca. 16 cm kleine Würfel mit integriertem Netzteil kann mit verschiedenen Plates personalisiert werden. Dabei bleibt er bei Spielen kühl und leise – insgesamt soll der kleine Spielwürfel, der von der Community liebevoll „GabeCube“ genannt wird, nur etwa 140-150w benötigen. Dabei kann er auch als In-Home-Streaming-Gerät, etwa für das Steam Deck, genutzt werden.

Das Gerät startet dabei mit 512 GB und 2 TB internem Speicher und bietet euch wie das Steam Deck die Auswahl von einer günstigen Konfiguration für Einsteiger und einer Premium-Konfiguration. Beide können mit einer microSD-Karte aufgerüstet werden. Preise bisher: unbekannt.

Steam Controller (2026)

Der Steam-Controller ist vollgepackt mit Features, und auch die Software dahinter braucht sich nicht gegenüber einem Xbox Elite Controller zu verstecken. Eine Besonderheit ist der „Steam Controller Puck“ – er ist ein kabelloser Sender, der eine schnelle und stabile Verbindung zu deinem Steam Controller ermöglicht. Gleichzeitig dient er als Ladestation und verbindet sich magnetisch mit einem angenehmen Klick. Er ist aber kein Muss, denn der Steam-Controller funktioniert auch mit Bluetooth oder USB.

Weitere Highlights sind wartungsarme Thumbsticks mit der noch recht neuen TMR-Technologie, die zuverlässige und sehr präzise Sticks ermöglicht. Außerdem unterstützen außerdem kapazitive Berührung zur Steuerung von Bewegungen. Von anderen Controllern sind wir die meisten Features schon gewöhnt:

High Definition Rumble, ein eingebauter Gyro (mit Grip Sense, also aktivierbar per Touch), ergonomischen Sticks und Buttons, Bumpern und Triggern. Dazu gibt es die vom Steam Deck und Steam Controller gewohnten Trackpads, die unter anderem eine Maussteuerung simulieren können und mit denen längere Texte einfacher einzugeben sind als mit Sticks.

In Verbindung mit Steam Input stehen für fast jedes Spiel unzählige Community-Konfigurationen bereit, mit der das Lieblingsspiel problemlos mit Gyro-Steuerung oder Maus-Mapping spielbar ist. Dazu lässt sich auch die Tastenbelegung maximal flexibel anpassen.

Steam Frame – das VR-Headset

Steam Frame ist ein klar Streaming-orientiertes, kabelloses VR-Headset samt Controllern, das deine gesamte Steam-Bibliothek unterstützt – die meisten Spiele aber nicht im immersiven VR-Modus. Auch Nicht-Steam-Spiele werden unterstützt.

Im Allgemeinen erinnert das Gerät sehr an die erfolgreichen Meta Quest 2 und 3 Geräte, die mit günstiger, aber gut ausgewählter Hardware viele Millionen SpielerInnen begeistern konnten. Die Gemeinsamkeiten beginnen bei einer recht hohen Auflösung des Bildschirms, günstigen Linsen und einer leicht betagten Smartphone-Hardware in Form eines Snapdragon 8 Gen 3 aus dem Jahr 2023, den man sonst eher selten in PC-Hardware zu sehen bekommt.

Valve wirbt vor allen Dingen mit einem großartigen Streaming-Erlebnis, wenn ihr eine Steam Machine euer Eigen nennt. Dabei soll ein Funkmodul Bild und Ton streamen, das andere verbindet mit deinem WLAN. So kommen sich die beiden Funksignale nicht in die Quere. Das „Foveated Streaming“ sorgt mit dem Eye-Tracking dafür, dass nur das hochauflösend gerendert wird, was ihr gerade anseht – das spart Rechenleistung und Streaming-Bandbreite. Bei 2160 x 2160 Pixeln pro Auge (LCD) und bis zu 144 Hz ist das auch nötig. Das Tracking erfolgt wie bei der mobilen Konkurrenz über Kameras in der Brille – hier werden nicht nur die VR-Controller, sondern auch der neue Steam Controller problemlos erkannt.

Einfache Spiele können dabei von Seiten des Herstellers auch für das VR-Gerät optimiert werden und komplett ohne Streaming-Gerät gespielt werden. Wie bei Steam Deck und Steam Machine gibt es ein Verified-Programm, welche Spiele in deiner Bibliothek (VR und Non-VR) auch stand-alone funktionieren.

Der Trailer:

via Gematsu, Bildmaterial: Valve