US-Präsident Donald Trump hat seiner langjährigen Unterstützerin Marjorie Taylor Greene sein Wohlwollen entzogen. Er kündigte an, bei den Zwischenwahlen im nächsten Jahr einen rivalisierenden Kandidaten und nicht die republikanische Kongressabgeordnete zu unterstützen. In einer Reihe von Nachrichten auf seiner Onlineplattform begründete Trump den Schritt mit wiederholter Kritik Greenes an seiner Politik. Alles, was er von Greene sehe, sei „meckern, meckern, meckern“, schrieb Trump. 

Den Gegenstand ihres jüngsten Streits ließ der US-Präsident dabei unerwähnt. Greene hatte sich darum bemüht, die Regierung zur Freigabe von Akten im Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein zu zwingen.

Greene selbst führt die Abkehr des US-Präsidenten auf diese Initiative zurück. Trump versuche, andere Republikaner vor einer entscheidenden Abstimmung über die Aktenfreigabe in der kommenden Woche einzuschüchtern, schrieb Greene auf der Plattform X. Es sei „wirklich erstaunlich, wie hart er kämpft, um die Veröffentlichung der Epstein-Akten zu verhindern“. 

Kritik an Epstein-Skandal, Iranangriff, steigenden Lebenshaltungskosten

Bislang hatte die einstmals glühende Verfechterin Trumps es weitgehend vermieden, den US-Präsidenten direkt anzugreifen. Nun schrieb Greene, er habe sie attackiert und über sie gelogen. Trump behauptete, Greene hätte ohne seine Unterstützung keine Chance, einen Sitz im US-Senat oder bei einer Gouverneurswahl zu gewinnen. Zuvor hatte die Republikanerin entsprechende Ambitionen angedeutet. Der US-Präsident bekräftigte, er habe nicht vor, sie dabei zu unterstützen.

© Lea Dohle

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Greene war als radikale Anhängerin der Make-Amerika-Great-Again-Bewegung (MAGA) bei den Republikanern aufgestiegen und 2020 erstmals in das US-Repräsentantenhaus gewählt worden. Dort hatte sie unter anderem rechtsextreme Verschwörungserzählungen verbreitet. Zuletzt hatte sich Greene mehrfach gegen Trump und die Position der Republikaner gestellt, etwa in der Debatte um steigende Lebenshaltungskosten oder den Angriff auf den Iran.

Marjorie Taylor Greene

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