Mehrere Kanus, offenbar ungenutzt, an der Alster in Hamburg.

AUDIO: Umweltverbände: Schrottkanus an der Alster entsorgen (1 Min)

Stand: 15.11.2025 15:13 Uhr

Entlang der Alster und anderer Kanäle in Hamburg werden rund 800 Boote und andere Wassersportgeräte wild gelagert. Wegen der Umweltbelastung fordern die Naturschutzverbände NABU und BUND jetzt ein konsequentes Handeln von der Stadt.

Es geht um verwitterte Kanus oder Kajaks, auf denen schon Moos wächst. Die Boote seien nicht nur Müll am Ufer, heißt es von den Umweltverbänden. Sie würden Brutplätze bedrohen, die Vegetation zerstören und Schadstoffe freisetzen, wenn sie langsam im Freien verrotten.

Bedrohung für Tiere

Das Herein- und Herausziehen der Boote an den Ufer-Böschungen vernichte zudem eigentlich geschützte Rückzugsräume für Tiere. Oft seien gerade Nester dort kaum erkennbar und jede Störung kann die Brut gefährden.

Entsorgung rechtlich schwierig

Die illegale Lagerung am Ufer-Rand ist eine Ordnungswidrigkeit. Die Besitzerinnen und Besitzer zu ermitteln ist aber oft schwierig. Zuständig sind laut Umweltbehörde die Bezirke. Die entfernen durchaus auch Schrott-Boote – wenn die aber noch genutzt werden könnten, sei das rechtlich schwierig, heißt es.

„Wir wollen aber auch die Bootsbesitzerinnen und -besitzer sensibilisieren“, sagt Daniel Ruppert vom Projekt „Lebendige Alster“ der Umweltverbände. In Gesprächen vor Ort habe sich immer wieder gezeigt, dass vielen die Problematik gar nicht bewusst sei.

Im März beginnt wieder die Brut- und Setzzeit der Alster-Vögel. Ruppert hofft, dass sich Bootsbesitzer bis dahin auch noch selbst neue, legale Stellplätze suchen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 15.11.2025 | 15:00 Uhr