Stand: 15.11.2025 22:55 Uhr
Der THW Kiel hat im Bundesliga-Topspiel bei den Füchsen Berlin eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Der Handball-Rekordmeister verlor am Sonnabend einen atemberaubenden Schlagabtausch mit 29:32 (14:16).
Beide Teams lieferten sich einen ganz großen Kampf, mit dem besseren Ende für die Berliner, die in Dejan Milosavljev den überragenden Mann in ihren Reihen hatten. Der Füchse-Torwart zeigte vor 9.000 Zuschauern in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle 17 Paraden und war so der entscheidende Faktor für die Niederlage der bravourös kämpfenden Kieler. Damit fielen die „Zebras“ in der Tabelle hinter die Füchse zurück auf Platz vier. Bester THW-Werfer waren Elias Ellefsen á Skipagøtu mit zwölf Toren.
THW-Trainer Jicha trotzdem „stolz“
„Ich bin unglaublich traurig für meine Jungs. Es war ein unfassbarer Kampf“, sagte THW-Trainer Filip Jicha im ARD-Interview. „Wir haben vorne zu viele Bälle liegenlassen. Aber ich bin stolz, wie sich die Jungs reingehauen haben und wie wir zurückgekommen sind.“
Die Terminhatz hält für die Schleswig-Holsteiner bereits am Dienstag (18.45 Uhr) das nächste European-League-Spiel zu Hause gegen BSV Bern bereit, ehe in der Liga am kommenden Sonnabend (20 Uhr) Frisch Auf Göppingen zu Gast ist.

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Intensiver Tempo-Handball vom Feinsten
Das Topspiel hielt, was es versprochen hatte. Beide Teams zeigten in der ersten Hälfte Tempo-Handball vom Feinsten. Mit einer atemberaubenden Intensität gingen die „Zebras“ und Füchse aufeinander los. Berlins Ausnahmekönner Mathias Gidsel drückte dem Spiel gleich seinen Stempel auf, schlängelte sich durch jede noch so kleine Lücke in der THW-Deckung.
Tore Füchse Berlin: Freihöfer 10/6, Gidsel 8, West av Teigum 5, Andersson 4, Gröndahl 3, Marsenic 2
THW Kiel: E. Ellefsen a Skipagotu 12, Johansson 6, Laube 3, Nacinovic 2, Zerbe 2/1, Duvnjak 1, M. Landin 1, Reinkind 1, Överby 1
Füchse-Torwart Milosavljev überragend
Gut, dass die Kieler mit Andreas Wolff und Gonzalo Perez de Vargas ein gut aufgelegtes Torwart-Duo am Start hatten. Beide kamen zusammen auf acht Paraden in den ersten 30 Minuten. Dem überragenden Milosavljev konnten sie damit aber nicht das Wasser reichen: Zehn Bälle nahm der Füchse-Keeper den Gästen weg und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Schleswig-Holsteiner zwischenzeitlich schon mit sechs Toren hinten lagen (8:14, 23. Minute). Es sprach für den THW, dass es zur Pause nur noch zwei waren.
Kiel kämpft sich wieder heran
Auch nach dem Seitenwechsel schenkten sich die beiden Handball-Schwergewichte nichts. Berlin ging wieder weg, lag nach 40 Minuten mit fünf Toren vorne. Kiel kam aber erneut auf, nutzte eine Durststrecke der Gastgeber, die zehn Minuten ohne Treffer blieben, zum Ausgleich – 27:27 (53.)
Bitter für die „Zebras“: Drei Minuten vor dem Ende kassierte Petter Överby beim Stand von 28:28 eine Zwei-Minuten-Strafe und die nervenstarken Füchse brachten das Spiel vor einem frenetischen Publikum nach Hause.

Die SG spielt einen guten ersten Durchgang, im zweiten Abschnitt setzen sich Klasse und Ruhe des SCM aber verdientermaßen durch.

Der deutsche Handball-Rekordmeister tat sich gegen die Schweizer Halb-Profis lange schwer, holte aber den dritten Erfolg im dritten Spiel.