Julius Paris war schon Pokalsieger

Julius Paris weiß, wie sich ein Triumph im Niederrheinpokal anfühlt. 2022 gewann er den Wettbewerb in der MSV-Arena gegen Wuppertal mit dem SV Straelen. Gut möglich, dass der gebürtige Krefelder unweit seiner Heimat nach seinem bisherigen einzigen Saisoneinsatz – in der ersten Runde bei Victoria Mennrath – erneut im Tor steht. „Das entscheidet der Trainer spätestens am Samstag“, sagt der Vertreter von Max Braune, der unangefochtenen Nummer eins beim MSV.

Sein Weg führte ihn einst von Viktoria Winnekendonk zum SV Straelen, wo Torwarttrainer-Legende Manfred Gloger früh auf ihn aufmerksam wurde. Zu seinem Mentor, Förderer und Entdecker besteht bis heute ein enger Austausch. Im Januar wechselte der frühere Uerdinger aus der U23 des FC Schalke 04 an die Wedau und zog anschließend zurück in seine Heimat. Dass Paris die Amateurvereine der Region gut kennt, liegt dabei auf der Hand: Viele frühere Weggefährten spielen im Kreis Kleve/Geldern, der Torwart verfolgt die Ober- und Landesliga seit Jahren aufmerksam.

Julius Paris warnt vor dem SV Sonsbeck

„Sonsbeck hat es im Testspiel im Sommer gegen uns vor allem in der ersten Halbzeit ordentlich gemacht und letztes Jahr lange gegen Essen geführt. In Pokalspielen muss man als klarer Favorit immer gewarnt sein. Wir haben uns in Nettetal in der zweiten Runde schon sehr schwergetan“, erinnert sich Paris. Im Februar 2022 gab es sogar einmal telefonischen Kontakt zu Sonsbecks Sportlichem Leiter Heiner Gesthüsen, doch ein Treffen und ein möglicher Wechsel kamen damals nicht zustande.

Sein Profivertrag beim MSV läuft noch bis zum 30. Juni 2026. „Für Gespräche über die Zukunft ist es noch zu früh“, stellt Paris klar. Seine Rolle als Herausforderer von Max Braune ist klar definiert, die Hoffnung auf das erste Drittliga-Spiel aber ungebrochen. „Das ist natürlich das klare Ziel. Max macht es sehr gut. Aber ich beweise mich Woche für Woche im Training und bin immer bereit. Von den Mitspielern kommt gutes Feedback. Daraus ziehe ich meine Motivation, einfach weiter dranzubleiben und auf den Moment zu warten.“

Torwart genießt den Erfolg beim MSV Duisburg

Nach der Regionalliga-Meisterschaft mischt der MSV auch die Dritte Liga auf. Kneifen müsse sich aber niemand. „Es lässt sich leichter spielen, als wenn du im Abstiegskampf steckst. Wir haben wenig zu verlieren, unser Ziel ist der Klassenerhalt. Aber wir genießen die Situation und spielen befreit auf, haben ein super Mannschaftsgefüge und einen extremen Siegeswillen. Es macht einfach Spaß – die Stimmung ist top“, sagt Paris. Die fünf Spiele andauernde Sieglosserie wurde zuletzt mit einer Menge Kampf beendet. Nun gilt es für die Meidericher, die in der Liga erst ein Pflichtspiel verloren haben, in Sonsbeck und am Freitag darauf in Hoffenheim nachzulegen.

Julius Paris genießt den Erfolgslauf seit seiner Rückkehr an den Niederrhein. Der gelernte Immobilienkaufmann studiert nebenbei Wirtschaftspsychologie – ein bewusstes zweites Standbein, trotz der starken sportlichen Perspektive in Duisburg.

Der in Rheinberg-Borth wohnhafte MSV-Trainer Dietmar Hirsch freut sich derweil auf das nächste Duell gegen seinen Kumpel Heinrich Losing, betonte unter der Woche, dass es personell keine Experimente geben werde. Ob Paris am Sonntag spielt, bleibt deshalb noch abzuwarten.