Anni-Frid Lyngstad wurde 1945 im norwegischen Bjørkåsen geboren. Zwei Jahre später zog ihre Mutter mit ihr nach Schweden. Im gleichen Jahr, Anni-Frid war zwei Jahre als, starb ihre Mutter an Nierenversagen. Das kleine Mädchen wuchs bei ihrer Großmutter auf, ihren Vater lernte Anni-Frid erst als Erwachsene kennen, vorher war sie davon ausgegangen, dass er im Krieg gefallen war.
Bereits als Teenager stand Anni-Frid auf der Bühne und machte sich in Tanzbands und Jazzensembles einen Namen. 1967 gewann sie einen schwedischen Nachwuchswettbewerb, der ihr nationale Aufmerksamkeit verschaffte. Ende der 1960er Jahre lernte sie Benny Andersson kennen, mit dem sie später auch privat liiert war. Gemeinsam mit ihm, Björn Ulvaeus und Agnetha Fältskog gründete sie Anfang der 1970er Jahre die Gruppe ABBA. Mit ihrer warmen Altstimme, ihrer Bühnenpräsenz und ihrer charakteristischen Eleganz wurde Frida zu einem unverwechselbaren Teil des ABBA-Sounds.
Weltruhm 1974 mit Waterloo
Der Sieg beim Eurovision Song Contest 1974 mit Waterloo machte die Band weltberühmt. Nach der Auflösung von ABBA in den frühen 1980ern startete Anni-Frid eine erfolgreiche Solokarriere. Ihr Album „Something’s Going On“ (1982), produziert von Phil Collins, wurde international beachtet. Später widmete sie sich vermehrt wohltätigen Projekten und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Ihr Privatleben war von schweren Schicksalsschlägen geprägt. Nachdem sie bereits als Kleinkind ihre Mutter verloren hatte, musste sie mit dem frühen Tod ihrer 1967 geborenen Tochter fertig werden. Diese war 1997 bei einem Auto-Unfall tödlich verletzt worden. Zwei Jahre später, 1999, starb ihr Ehemann Heinrich Ruzzo Prinz Reuß von Plauen an Krebs.
Im Mai 2024 erhielten alle vier ABBA-Mitglieder den Königlichen Wasa-Orden von Schwedens König Carl Gustaf und Königin Silvia überreicht. Mit dem Orden würdigt das schwedische Königshaus besonders herausragende persönliche Leistungen für Schweden oder für die Interessen Schwedens.