Nordenham (Niedersachsen) – Sieben Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Atomabfall sind in Deutschland angekommen.
Dienstagfrüh gegen 6 Uhr legte das Spezialschiff „Pacific Grebe“ mit der gefährlichen Fracht im Hafen Nordenham (Niedersachsen) an.
Castor aus britischer Wiederaufbereitungs-Anlage
Einsatzkräfte der Wasserschutzpolizei sichern den Hafen, in dem das hoch radioaktive Material am Morgen ankam
Foto: Sina Schuldt/dpa
Der Atommüll kommt aus einer Aufarbeitungsanlage in Großbritannien.
Die Behälter sind jetzt auf dem Weg in das Zwischenlager Isar in Niederaichbach nahe Landshut (Bayern).
Aus Sicherheitsgründen werden Details zur Route und zum Zeitplan des Transportes nicht veröffentlicht. Die Fracht wird im Hafen zunächst mit einem Kran auf einen Zug umgeladen. Ein Waggon je Castor-Behälter.
Atommüll vor Verladung auf Zug auf Strahlung gemessen
Dabei werden auch noch einmal Strahlungsmessungen durchgeführt. Zuvor hatte es solche Messungen bereits an der Wiederaufbereitungs-Anlage im britischen Sellafield gegeben.
Atomkraftgegner demonstrierten am Sonntag in Bremen gegen den Castortransport durch Deutschland
Foto: Sina Schuldt/dpa
Die „Pacific Grebe“ hatte am Mittwoch den Hafen in Barrow-in-Furness verlassen. Atomgegner halten dort seit Tagen Kundgebungen und Mahnwachen ab.
Deutschland muss den Müll zurücknehmen, da er aus der Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken stammt.
Weitere sieben Behälter sollen nach Schleswig-Holstein
Der Zielort am ehemaligen Kernkraftwerk bei Landshut heißt Zwischenlager, weil die Genehmigung nach dem Atomgesetz für die Aufbewahrung von Kernbrennstoffen auf 40 Jahre befristet ist. Block I des Atomkraftwerks wurde 2011 abgeschaltet, Block II ging 2023 vom Netz. Beide Anlagen befinden sich im Rückbau.
Lesen Sie auch
Deutschland muss noch weitere sieben Behälter aus Sellafield aufnehmen. Sie sollen in Brokdorf (Schleswig-Holstein) zwischengelagert werden.