Schottische Fans bei der Niederlage des Nationalteams in Piräus

Stand: 16.11.2025 14:28 Uhr

In den europäischen Qualifikationsgruppen steht der finale Spieltag an – in fast allen Gruppen fallen die Entscheidungen erst in den letzten Partien.

Die zwölf Gruppensieger fahren sicher zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Die zwölf Gruppenzweiten ermitteln gemeinsam mit vier über die Nations League qualifizierten Teams in den Playoff-Turnieren die restlichen vier WM-Fahrer aus Europa.

Gruppe A: Showdown in Leipzig

Deutschland und die Slowakei (beide zwölf Punkte) machen Platz eins im direkten Duell in Leipzig aus (Montag, 17.11.2025 um 20.45 Uhr, live im Audiostream). Die Slowaken müssen gewinnen, dem DFB-Team genügt schon ein Remis für den Gruppensieg oder die direkte Qualifikation.

Auch die drittplatzierten Nordiren dürfen noch auf die WM hoffen: Über die Nations-League-Zugangsliste haben sie ein Ticket für die Playoff-Turniere sicher.

Gruppe B: Schweiz quasi durch, Kosovo in Playoffs

Die Schweiz (13 Punkte) und Kosovo (10) belegen die ersten beiden Plätze. Beim abschließenden direkten Duell am Dienstag (20.45 Uhr) kann sich die Schweiz eine Niederlage mit bis zu fünf Toren Differenz erlauben. Viel, das ist auch „Nati“-Coach Murat Yakin bewusst, sollte auf dem Weg zur WM nicht mehr anbrennen. „Wir werden keine sechs Tore bekommen“, sagte der frühere Bundesliga-Profi, der jedoch nicht taktieren mag: „Wir denken gar nicht ans Verlieren, diese Mannschaft will nur gewinnen und so spielen wir auch.“

Kosovo ist von Platz zwei nicht mehr zu verdrängen und sicher in den Playoffs.

Gruppe C: Endspiel in Glasgow

Schottland hatte sich nach der Niederlage gegen Griechenland schon auf die Playoffs eingestellt, doch ein unverhoffter Ausrutscher von Dänemark im Parallelspiel eröffnete den Schotten auf einmal wieder die Chance auf die direkte Qualifikation : Die Dänen schafften am vorletzten Spieltag mit Ach und Krach ein Remis gegen das bis dahin punktlose Belarus, Somit kommt es am Dienstag (20.45 Uhr) in Glasgow zum Showdown um den Gruppensieg: Dänemark (11 Punkte) reicht ein Punkt, die Schotten (10) brauchen einen Sieg, dürfen dabei aber auch auf die Unterstützung ihrer leidenschaftlichen Fans hoffen.

Gruppe D: Ukraine oder Island?

Vize-Weltmeister Frankreich ist mit 13 Punkten sicher qualifiziert, das Spiel in Aserbaidschan ist bedeutungslos. Die Ukraine und Island sind punktgleich und spielen Platz zwei aus (Sonntag, 18.00 Uhr). Während die Ukraine einen Sieg braucht, reicht Island aufgrund des besseren Torverhältnisses ein Remis.

Gruppe E: Türkei müsste Spanien mit sieben Toren schlagen

„Solange wir die Qualifikation nicht rechnerisch sicher haben, werden wir genauso weiterarbeiten“, sagt Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente. Aber auch er weiß: der Europameister hat die Qualifikation mit fünf Siegen aus fünf Spielen ohne einen einzigen Gegentreffer dominiert – und hat vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen die Türkei alle Trümpfe in der Hand. Der Europameister (15 Punkte, +19 Tore) kann sich gegen die Türken (12, +5) für das WM-Ticket eine Niederlage mit bis zu sechs Toren Differenz erlauben.

Mit ebenso vielen Toren Unterschied siegten die Spanier im Hinspiel. Wie man es auch wendet: Die Türkei wird sich wohl durch die Playoffs kämpfen müssen.

Gruppe F: Portugal muss nachsitzen und bangt um Ronaldo

Portugal (10 Punkte) hatte es selbst in der Hand, ist nach der Niederlage in Irland nun aber noch einmal gefordert. Ohne den gesperrten Cristiano Ronaldo würde ein Heimsieg gegen Armenien aber reichen. Ungarn (8) und Irland (7) duellieren sich in Budapest um Platz zwei (Sonntag, 15.00 Uhr).

Kleiner Randaspekt: Sollten die Portugiesen die Qualifikation eintüten, steht ein weiteres Problem ins Haus: Cristiano Ronaldo wurde gegen Irland nach einer Tätlichkeit des Feldes verwiesen. Üblich sind bei derlei Tätlichkeiten mindestens drei Partien Sperre. Damit wäre der Portugiese bei den ersten beiden WM-Spielen gesperrt. Um das zu verhindern, will Portugals Verband (FPF) laut der portugiesischen Zeitung „A Bola“ mildernde Umstände geltend machen und eine Sperre von nur einem Spiel beantragen.

Zum einen sei die Atmosphäre in Dublin überaus feindlich gewesen, so die in Portugal verbreitete Erzählung. Daran sei auch der irische Nationaltrainer Heimir Hallgrimsson mit seinen Ronaldo-kritischen Aussagen im Vorfeld schuld gewesen. Außerdem sei Ronaldo vor seinem Schlag gegen Dara O’Shea vom irischen Verteidiger festgehalten worden, seine Frustreaktion mithin verständlich gewesen. Darüber hinaus spreche die Tatsache, dass es Ronaldos erste Rote Karte im 226. Länderspiel gewesen sei, für Milde.

Gruppe G: Polen muss in die Playoffs

Eine Qualifikation der Niederlande (17 Punkte, +19 Tore) ist vor dem letzten Spiel gegen Litauen nur noch Formsache, ein Remis reicht sicher, bei einer Niederlage müsste Polen 13 Tore aufholen. Tendenz: Auf Polen und Robert Lewandowski (14, +6) warten wohl die Playoffs.

Gruppe H: Endspiel in Wien

Österreich (18 Punkte) und Bosnien-Herzegowina (16) machen im direkten Duell in Wien den Startplatz aus (Dienstag, 20.45 Uhr). Die Österreicher hatten am Samstag auf Zypern vorgelegt und gehofft, Bosnien-Herzegowina hatte aber ein paar Stunden später Rumänien besiegt und das Finale perfekt gemacht. Ralf Rangnick hatte es geahnt. „Wenn es so kommt, müssen wir’s am Dienstag fertig machen vor eigenem Publikum“, sagte Österreichs Teamchef.

Österreich genügt im Heimspiel bereits ein Remis, Bosnien muss gewinnen, um die Playoffs zu umgehen.

Gruppe I: Norwegen vor makelloser Quali

Norwegen (21 Punkte, +29 Tore) ist quasi Gruppensieger, Italien (18 Punkte, +12 Tore) muss in die Playoffs. Im direkten Duell in Mailand kann der viermalige Weltmeister zwar mit einem Sieg punktemäßig aufschließen. Um die Tordifferenz aufzuholen, bräuchte es aber einen Erfolg mit mindestens neun Toren Differenz.

Gruppe J: Wales und Nordmazedonien gemeinsam in Playoffs

Die Qualifikation von Belgien (15 Punkte) dürfte angesichts eines Heimspiels gegen Liechtenstein Formsache sein. Dahinter machen Wales und Nordmazedonien (beide 13) im direkten Duell Platz zwei aus – Wales braucht einen Sieg. Der unterlegene aus dem Duell um Platz zwei qualifiziert sich auch für die Playoffs – über die Nations-League-Zugangsliste.

Gruppe K: England fährt zur WM, Albanien in Playoffs

Alles entschieden: England (21 Punkte) ist als Gruppensieger sicher qualifiziert, auf Albanien (14) warten die Playoffs. Serbien (10) ist raus.

Gruppe L: Kroatien qualifiziert, Tschechien auf Rang zwei

Kroatien (19 Zähler) hat das direkte Ticket schon vor dem Gruppenfinale gelöst. Tschechien (13) wird in den Playoffs antreten.