Im französischen Nantes ist bei einem Messerangriff in einer Schule eine Schülerin getötet worden. Mindestens drei weitere seien bei dem
Angriff in dem privaten Gymnasium verletzt worden, teilte die Polizei mit. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich demnach um einen Schüler. Laut bisher unbestätigten Angaben der Sender BFMTV und Radio France soll er 15 Jahre alt sein. Er ist laut Polizei festgenommen worden. 

Der Schüler soll einem Beamten zufolge in der
Mittagspause mit einem Messer auf vier Menschen eingestochen haben, bevor er von Lehrern
überwältigt und später von der Polizei festgenommen wurde. Bilder vom Tatort
zeigten, wie Polizei und bewaffnete Soldaten die Schule umstellen.

Der Sender BFMTV berichtete, dass der Täter morgens noch eine E-Mail an alle
Mitschüler geschickt haben soll, in der er ein düsteres Bild der
Gesellschaft gezeichnet habe. Bei der Mail, die der Sender einsehen konnte,
handele es sich um ein rund 20-seitiges konfuses Dokument.

Bildungsministerin spricht den Opfern ihr Mitgefühl aus

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen der getöteten Schülerin sowie den Verletzten auf X
sein Mitgefühl aus. Durch ihr Eingreifen hätten die Lehrkräfte „weitere
Dramen“ verhindert, „ihr Mut verdient Respekt“, schrieb Macron.
Premierminister François Bayrou forderte laut dem Sender BFMTV
intensivere Kontrollen an und im Umfeld von Schulen, konkretisierte dies
laut dem Sender aber nicht. Er sprach demnach von einer „endemischen
Gewalt“ in Teilen der Jugend.

© AFP/​Getty Images

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Bildungsministerin Élisabeth Borne kündigte auf X an, sie
werde zusammen mit Innenminister Bruno Retailleau zu der Schule fahren,
um Solidarität mit den Opfern und der Schulgemeinschaft zu bekunden. 

Ein Vertreter des Gymnasiums Notre-Dame-de-Toutes-Aides, das zu einem Komplex gehört, in dem auch eine
Grund- und eine Mittelschule untergebracht sind, wollte sich zunächst nicht zu
den Ereignissen äußern. Die Schule konzentriere sich derzeit auf die
Betreuung der Schülerinnen und Schüler.

Frankreich

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