Mit drei Enthaltungen und ohne Gegenstimmen hat die Augsburger SPD am Samstag ihr Wahlprogramm für die Kommunalwahl 2026 beschlossen. Für den kommunalpolitischen Parteitag wurde dabei bewusst eine besondere Örtlichkeit gewählt und zuvor mit einer so „noch nie da gewesenen Bürgerbeteiligung“ versucht, bereits vor der heißen Phase des Wahlkampfs mit Wählerinnen und Wählern in den Austausch zu gehen.

Am Freitag und Samstag hatte die SPD zum Mitmach-Parteitag ins ehemalige Karstadt-Gebäude geladen. „Dieser Ort ist ein Symbol des Stillstands in dieser Stadt“, so SPD-Oberbürgermeisterkandidat Florian Freund. Man habe ihn daher bewusst belebt. Statt Stillstand brauche es Aufbruch. Es brauche Mut und Macher. Dafür stehe die Augsburger SPD. Ziel des Mitmachparteitags sei es daher gewesen, gemeinsam mit den Menschen in der Stadt Ideen zu entwickeln, wie man Augsburg voranbringen könne, so Parteivorsitzender Dirk Wurm.

Die SPD stellt Pläne für die Fuggerpromenade vor

Orientiert an der Jahreszahl der Kommunalwahl – sie findet am 8. März 2026 statt – enthält das Programm der Augsburger SPD 26 „Wendepunkte“, wie es die Partei nennt. Sie sind in Teilen um Anregungen der Bürger aus dem Mitmach-Parteitag ergänzt und am Samstagabend verabschiedet worden. Unter anderem will Freund den Bau von 3000 Wohnungen ermöglichen und dafür bürokratische Hürden abbauen. Schultoiletten sollen in einer Ratsperiode erneuert werden und der ÖPNV zum Fünf-Minuten-Takt zurückkehren.

Unter dem Punkt Stadtentwicklung präsentierten Freund und die Partei ihre Vorstellung der Fuggerpromenade. Drei Baumreihen sollen sie zieren und ein Nebeneinander von ÖPNV, Fahrrad, Auto und Fußgängern zulassen. Dazu soll es Plätze zum Verweilen geben. In der kommenden Woche will die SPD gemeinsam mit Architekten ihre Pläne offiziell vorstellen. „Wir ziehen das in einer Legislaturperiode durch. Ohne teure Provisorien in Pflanzkübeln“, so Freund.

Florian Freund teilt beim Parteitag erneut gegen Eva Weber aus

Er spielte damit auf die Pläne der aktuellen Stadtregierung an, die zunächst eine Musterstrecke plant. Ohnehin sparte Freund erneut nicht mit Kritik an Oberbürgermeisterin Eva Weber. Sie stehe für „Insta-Glamour“ und „Zuckerguss-Marketing“. Freund reagierte aber indirekt auch auf zuletzt laut gewordene Stimmen, man könne keinen Wahlkampf gewinnen, der vorwiegend aus Kritik am politischen Gegner aufgebaut ist. „Wir stehen natürlich für Inhalte, nahe ausgerichtet am Bedarf der Stadt und seiner Bürger.“ Das habe der Mitmach-Parteitag gezeigt.

  • Andrea Wenzel

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