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Amazon verschickt aktuell eine wichtige Warnung an Kunden. © Thomas Fullerx/SOPA Images/Imago
Pünktlich zur Vorweihnachtszeit warnt Amazon Kunden vor Betrugsmaschen. Black Friday und Cyber Monday machen Verbraucher zu leichten Zielen.
Berlin – Die Hochsaison für Schnäppchenjäger hat begonnen. Mit Black Friday, Cyber Monday und dem nahenden Weihnachtsgeschäft locken attraktive Angebote im Netz. Doch genau diese Einkaufshektik nutzen Betrüger gezielt aus. Amazon versendet aktuell Warn-E-Mails an Kunden und macht auf gefährliche Betrugsversuche aufmerksam.
Kunden erhalten aktuell Warnung per Mail von Amazon
Amazon warnt in der E-Mail explizit vor Identitätsdiebstahl-Versuchen. Betrüger geben sich als vertrauenswürdige Unternehmen aus und versuchen, an sensible persönliche, finanzielle oder Kontodaten zu gelangen.
Besonders perfide: Die Kriminellen erzeugen ein Gefühl der Dringlichkeit. Sie behaupten beispielsweise, das Konto werde gesperrt oder es gebe Probleme mit einer Bestellung – und fordern sofortiges Handeln.
Amazon-Warnung vor unrealistischen Angeboten, gefälschten Nachrichten, Anrufen
Die Verbraucherzentrale bestätigt diese Warnungen und berichtet immer wieder von täuschend echten Phishing-Mails, die kursieren. Zuletzt gingen beispielsweise gefälschte E-Mails im Look der Commerzbank um. Ein falscher Klick und der Schaden ist groß.
Sofortmaßnahmen bei Phishing
Personen, die auf Phishing hereingefallen sind, sollten schnell handeln. Das betroffene Gerät muss sofort vom Internet getrennt werden, um die Weitergabe sensibler Daten zu verhindern. Alle Passwörter der betroffenen Konten sollten unverzüglich geändert werden.
Bei preisgegebenen Bankdaten oder Kreditkarteninformationen ist die sofortige Sperrung des Kontos notwendig. Betroffene müssen ihre Bank oder ihr Kreditkartenunternehmen über den Vorfall informieren. Oft kann die Bank betrügerische Transaktionen rückgängig machen.
Weitere wichtige Schritte
Das Unternehmen, in dessen Namen der Phishing-Angriff erfolgte, sollte kontaktiert werden. Dies hilft, weitere Kunden vor ähnlichen Angriffen zu schützen. Ein vollständiger Virenscan des betroffenen Geräts ist erforderlich, da Phishing-Angriffe häufig Schadsoftware verbreiten. Betroffene sollten ihre Konten und Bankauszüge in den kommenden Wochen besonders aufmerksam überwachen.
Rechtliche Schritte
Phishing ist strafbar und sollte bei der Polizei angezeigt werden. Die Anzeige ist kostenlos und hilft bei der Verfolgung der Täter. Auch wenn zunächst kein Schaden erkennbar ist, kann bereits im Hintergrund Schadsoftware aktiv sein.
Quellen: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und youngdata.de
Amazon nennt konkrete Beispiele für Betrugsmaschen: gefälschte Nachrichten über Liefer- oder Kontoprobleme, Social-Media-Anzeigen mit unrealistischen Angeboten sowie unerbetene Anrufe vom vermeintlichen technischen Support. Besonders häufig fordern Betrüger zur Zahlung mit Gutscheinen auf.
In einer repräsentativen Befragung zu Cybersicherheit registrierte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) allein im vergangenen Jahr bei 7 Prozent der Befragten Cyberangriffe. Am häufigsten handelte es sich dabei um Betrug beim Onlineshopping (22 Prozent) und Phishing (12 Prozent).
Amazon warnt Kunden vor Betrug zur Hochsaison
Unpersönliche Anreden wie „Guten Tag“ statt des Namens, unseriöse Absenderadressen und Rechtschreibfehler sind klare Alarmzeichen. Die Verbraucherzentrale rät, niemals Links in verdächtigen E-Mails zu öffnen. Stattdessen sollten Kunden sich direkt über die offizielle Amazon-App oder Website einloggen, um Benachrichtigungen zu prüfen.
Doch betrügerische E-Mails werden immer besser, immer authentischer. Daher empfiehlt auch Amazon ausschließlich die offizielle App oder Website für wichtige Funktionen wie Sendungsverfolgung oder Kontoänderungen zu nutzen. Das Unternehmen betont ausdrücklich: Amazon fordert niemals telefonisch zur Zahlung mit Geschenkkarten oder Überweisungen auf.
Verdächtige E-Mails, Anrufe oder SMS sollten Kunden an reportascam@amazon.com melden. Experte Thorsten Scharmacher vom Gütesiegel „EHI Geprüfter Online-Shop“ warnt gegenüber dem ZDF gerade zur Black-Friday-Zeit: „Wenn Verbraucher vor dem Bildschirm sitzen und überaus attraktive Preisdarstellungen sehen, da mag der Zeigefinger an der Maus dann tatsächlich lockerer sitzen“.
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Amazon-Betrug verhindern: Schutzmaßnahme ist sicher
Für erhöhte Sicherheit empfiehlt Amazon die Einrichtung der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Bei dieser Methode reicht ein Passwort allein nicht aus, um sich anzumelden. Zusätzlich wird ein Code benötigt, der aufs Smartphone geschickt wird (weitere Verbraucherwarnungen bei RUHR24).
Noch sicherer sind sogenannte Passkeys. Diese nutzen biometrische Daten wie Gesicht oder Fingerabdruck zur Anmeldung und machen Passwörter überflüssig. Amazon speichert dabei keine biometrischen Daten. Das BSI weist darauf hin, dass weniger als die Hälfte der Deutschen grundlegende Schutzmaßnahmen wie sichere Passwörter verwendet – Tendenz sinkend.