Verhandlung um mehr Lohn
Warnstreik im Leipziger Park-Klinikum – Notfälle sind abgesichert
Das Park-Klinikum im Leipziger Südosten wird für einen Tag bestreikt. Die Beschäftigten fühlen sich ungerecht behandelt.
Leipzig. Im Leipzigs Park-Klinikum im Südosten der Stadt könnte es am kommenden Dienstag, 18. November, zu längeren Wartezeiten und Ausfällen kommen. Der Grund: Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Nach vier erfolglosen Verhandlungsrunden sehe man keine andere Möglichkeit, den Forderungen Nachdruck zu verleihen, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.
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Das Park-Klinikum gehört zum Helios-Konzern. Den Angaben zufolge verdienen die Beschäftigten derzeit im Durchschnitt rund zehn Prozent weniger als Kollegen im direkt benachbarten Herzzentrum Leipzig, das ebenfalls zu Helios gehört. Verdi fordert, dass die Entgeltordnung und Vergütungstabellen des Helios-Konzerntarifvertrags auch im Park-Klinikum angewendet werden.
Gehaltsunterschiede unter einem Dach
„Man kann es den Beschäftigten einfach nicht erklären, warum sie – getrennt nur durch eine Glastür – deutlich schlechter bezahlt werden als im Herzzentrum. Beide Häuser nutzen denselben Parkplatz; in der Pandemie wurde Seite an Seite gearbeitet“, sagt Verdi-Verhandlungsführer Bernd Becker. „Es gibt keinen Grund, von den berechtigten Forderungen der Beschäftigten abzuweichen.“
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Das letzte Angebot der Arbeitgeber sah laut Verdi vor, dass die Beschäftigten im ersten Schritt vier Prozent unterhalb der Tabellen des Konzerntarifvertrages bezahlt werden.
„Die deutliche Mehrheit aller nicht-ärztlich Beschäftigten im Park-Klinikum hat im Vorfeld erklärt, dass sie streikbereit sind. Das zeigt eindeutig, wie wichtig es ist, diese offensichtliche Ungerechtigkeit zu beenden“, sagt Max Leurle, Verdi-Gewerkschaftssekretär, zuständig für das Park-Klinikum. „Wir sind gesprächsbereit – aber nicht um den Preis, unter dem Niveau anderer Helios-Häuser zu bleiben.“
Die Streikversammlung startet Dienstag um 9 Uhr an der Connewitzer Straße/Ecke Prager Straße. Mit einer Streikdemonstration wollen die Beschäftigten dann gemeinsam vor das Park-Klinikum ziehen. Über Notdienste ist die Notfallversorgung über die gesamte Streikdauer lückenlos gewährleistet.
LVZ