Was sich bewährt hat, verdient Vertrauen…
So jedenfalls lässt sich die Wahl des neuen Aufsichtsrates von Fußball-Zweitligist Münster deuten, die am Sonntag in der Halle Münsterland über die Bühne ging.
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Westermann bleibt weiter Boss!
Insgesamt 12 Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich den 976 anwesenden Mitgliedern – davon 722 stimmberechtigt – als Bewerber für das sechsköpfige Kontrollorgan zur Verfügung gestellt. So viele wie noch nie. Am Ende war das Ergebnis nach rund sechsstündiger Mammut-Sitzung – in Abwesenheit von Mannschaft und Trainerstab – ziemlich eindeutig. Denn mit Frank Westermann (68), Friedrich Lukas (63), Thomas Pfeifer (38), Jürgen Becker (68) und Wilfried Roth (73) konnten sich gleich fünf durchsetzen, die auch bislang schon diesem obersten Club-Gremium angehörten.
Einzig Hendrik Brüggemann (34) kommt als ein frisches Gesicht hinzu. Seine Ernennung war allerdings keine allzu große Überraschung. Als Beisitzer im Vorstand der Fangemeinschaft genoss der Vertriebsmitarbeiter erwartungsgemäß viele Sympathien im Kongresssaal. Brüggemann nimmt damit den Platz von Tim Schwencke (57) ein, der als Einziger nicht die Wiederwahl schaffte.
Preußen-Präsident Dr. Bernward Maasjost träumt von rund 20.000 Mitgliedern bis zum Jahr 2027
Foto: Jürgen Fromme /firo Sportphoto
Aufsichtsrats-Boss bleibt weiterhin Westermann. Der renommierte Anwalt, bereits seit 2017 an der Spitze, konnte sich erneut mit 646 Ja- und nur 21 Nein-Stimmen behaupten. Ein klares Votum für seine bisherige gute Arbeit. Gefolgt von „Neuzugang“ Brüggemann (564/9), Lukas (494/13), Pfeifer (274/6), Becker (237/4) und Roth (191/6).
Knapp am Ziel schrammte Siegmund „Siggi“ Höing (59) vorbei. Für das ehemalige Präsidiumsmitglied votierten immerhin noch 158 Anwesende, während 39 den Daumen senkten.
Heftig abgewatscht wurden dagegen Thomas Röttgermann (65) und Dr. Ursula Paschke (68), die einzige Frau im Bunde. Wobei gerade Röttgermann durch seine langjährigen Führungsaufgaben bei Vereinen wie dem VfL Wolfsburg, Borussia Mönchengladbach oder auch Fortuna Düsseldorf eigentlich mit reichlich Erfahrung hätte auftrumpfen können.
Chancenlos! Thomas Röttgermann konnte die versammelten Mitglieder trotz seiner großen fachlichen Expertise nicht von sich überzeugn
Foto: Jürgen Fromme /firo Sportphoto
Doch dem gebürtigen Münsteraner, der bereits 1998 seine Karriere als Marketing-Manager bei den „Schwarz-Weiß-Grünen“ gestartet hatte, wurde offenbar nicht verziehen, dass er im September 2024 – nach nur knapp eineinhalb Jahren – schon einmal wegen unterschiedlicher Auffassungen freiwillig aus Preußens Aufsichtsrat ausgestiegen war. Jetzt die späte Quittung: Nur 18 Mal JA bei 397 Gegenstimmen.
Chancenlos genauso Dr. Paschke, bislang Präsidiumsmitglied, mit einem Ergebnis von 106 zu 308. Auch Martin Jostmeier (68) und Dr. Wolfgang Bagnewski (71) konnten die Versammlung nicht genügend von sich überzeugen.
Eine der ersten Aufgaben des neuen Aufsichtsrates ist es nun, auf der bevorstehenden Jahreshauptversammlung am 16. Januar 2026 den künftigen Präsidenten zu bestimmen. Das Amt hat aktuell Dr. Bernward Maasjost (68) inne, der schon seine Bereitschaft für eine weitere dreijährige Amtszeit bekanntgegeben hat.
Mit Dr. Ursula Paschke schaffte es auch die einzige weibliche Bewerberin nicht in Preußens Aufsichtsrat
Foto: Jürgen Fromme /firo Sportphoto
Noch mehr interessante Eckdaten, die am Sonntag verkündet werden konnten: Die Mitgliederzahl der Preußen hat sich seit 2020, damals noch in der Regionalliga, von 1445 auf inzwischen 14.659 mehr als verzehnfacht. Maasjost legte daraufhin die Messlatte hoch: „Bis zur Eröffnung des neuen Stadions 2027 sollten wir die 20.000er-Marke in Angriff nehmen.“ Finanzchef Markus Sass (43) verkündete unterdessen einen Umsatz von 29,2 Millionen Euro, bei einem Überschuss von 3,473 Millionen Euro. Netto ist Preußen schuldenfrei!
Wie stolz die Fans inzwischen auf ihre „Adlerträger“ nach Doppel-Aufstieg und Zweitliga-Klassenerhalt in der vergangenen Spielzeit sind, belegt sicherlich auch die Zahl der verkauften Preußen-Trikots. 17.500 gingen allein in der letzten Saison über die Ladentheke.
Alle zusammen für Preußen Münster…