Jannik Sinner hält die ATP-Finals-Trophäe

Stand: 16.11.2025 22:32 Uhr

Das letzte Duell des Jahres hat Jannik Sinner für sich entschieden. Im Endspiel der ATP Finals in Turin schlug der Italiener am Sonntag (16.11.2025) Carlos Alcaraz in zwei Sätzen nach 2:15 Stunden mit 7:6 (7:4) und 7:5.

Nachdem Alacaraz die letzte Rückhand des Abends ins Aus geschlagen hatte und die Arena in Jubel ausbrach, fiel Sinner auf den Rücken und ließ sich feiern. „Es war hart. Wenn du gegen Carlos spielst, musst du dein bestes Tennis zeigen“, sagte Sinner: „Es bedeutet mir eine Menge, die Saison so zu beenden.“

Sinner setzt imposante Hallenserie fort

Der 24-Jährige wiederholte seinen Triumph aus dem Vorjahr erneut ohne Satzverlust, sicherte sich den sechsten ATP-Titel im Jahr 2025 und verkürzte seine persönliche Bilanz gegen Alcaraz auf 6:10. Außerdem ist Sinner seit 31 Matches und knapp zwei Jahren in der Halle ungeschlagen.

Alcaraz musste sich anders als zuletzt bei den US Open und dem Masters in Cincinnati Sinner geschlagen geben – beendet das Jahr aber in der Weltrangliste trotzdem als Nummer eins vor seinem Dauerkonkurrenten und meinte mit einem Grinsen Richtung Sinner: „Es war ein tolles Jahr. Ich hoffe, du hast jetzt etwas Pause und bist dann bereit für das nächste Jahr. Ich werde bereit sein.“

Erstaunlich nervöser Start

Beide Spieler gingen vor 12.000, vor allem lautstarken italienischen Fans für ihre Verhältnisse nervös in ihr sechstes „Sincaraz“-Finalduell in diesem Jahr. Alcaraz produzierte Vorhandfehler, Sinner dafür auf der Rückhand.

Trotzdem hielten beide ihre Aufschläge. Die Aufreger des ersten Durchgangs gab es zunächst eher außerhalb des Courts. In der Anfangsphase musste die Partie wegen eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne für einige Zeit unterbrochen werden.

Match nimmt nach Behandlunsgpause von Alcaraz Fahrt auf

Und beim Stand von 5:4 für sich nahm Alcaraz wegen Problemen an der Rückseite des rechten Oberschenkels eine medizinische Auszeit. Doch danach nahm die Partie Fahrt auf und Ende Satzes packten die beiden Topspieler dann ihr bestes Tennis aus.

Alcaraz zauberte mit Stopps, Sinner spielte vor allem über die Vorhand präzise und riskierte bei seinen zweiten Aufschlägen enorm viel.

Sinner im Tiebreak entscheidend auf der Höhe

Beim Stand von 6:5 und 40:40 erarbeitete sich der Spanier dann seinen und den ersten Breakball der Partie überhaupt. Satzball. Doch Sinner bewies wieder einmal Nerven aus Stahl. Starker Aufschlag, Vorhand-Winner und Ass brachten dem Italiener noch das Spiel zum 6:6.

Im Tiebreak gelang Sinner früh ein Mini-Break und bei 5.4 hatte der Italiener dann zwei Aufschläge. Mit einem Zauberlob holte sich die Nummer zwei der Welt unter dem lauten Jubel seiner Landsleute den ersten Satzball. Mit einem weiteren Aufschlag nach außen sicherte sich Sinner nach 79 Minuten den ersten Satz mit 7:6.

Satz zwei startet mit Break für Alcaraz

Doch danach rutschte er kurz in ein mentales Loch. Beim ersten Aufschlagspiel in Durchgang zwei produzierte Sinner gleich zwei Doppelfehler und schlug auch noch eine Vorhand ins Aus. So kassierte der 24-Jährige das erste Break seit dem Masters in Paris im Oktober.

Angefeuert von „seinem“ Publikum kämpfte sich Sinner jedoch zurück in die Partie – und hatte dann auch noch Glück. Mit einem eigentlich irregulären Doppelkontakt am Rahmen hielt er bei Breakball den Ball im Spiel und holte sich mit einem Vorhand-Cross-Stopp das Rebreak zum 3:3. Doch danach hatte der Wimbledon-Sieger direkt wieder zu kämpfen, musste einen Breakball abwehren, um sich das Spiel zum 4:3 zu holen.

Alcaraz gehandicapt, aber agressiv

Alcaraz spielte mittlerweile mit einem Tape um den rechten Oberschenkel und wirkte zunehmend unzufrieden mit seinen Bewegungsabläufen. Sinner spielte dagegen weiter enorm präzise, konterte auch die Netzangriffe des Spaniers stark.

Gegen Ende des Satzes war Alcaraz anzumerken, dass er aus körperlichen Gründen die Ballwechsel kurz halten wollte. Sinner blieb konzentriert in der Partie und verwandelte gleich seinen ersten Matchball, indem er Alcaraz bei dessen Aufschlag zu einem Rückhandfehler ins Aus zwang und das Match mit einem Break beendete.

Während für Sinner die Saison damit beendet ist, geht es für die Nummer eins noch weiter. Sollte er fit sein, startet Alcaraz beim Final-Turnier des Davis Cups ab 18. November in Bologna für Spanien. Sinner hatte sein nächstes „Heimspiel“ dagegen vor Kurzem abgesagt.