Zürich (Schweiz) – „Nur Bares ist Wahres“: Wer nach diesem Motto lebt, sollte auf dem Zürcher Weihnachtsmarkt nicht weit kommen. Der Veranstalter sprach ein Bargeld-Verbot aus!

Endlich wieder den Duft von gebrannten Mandeln riechen, sich eine Tasse Glühwein genehmigen und von einer herzhaften Bratwurst abbeißen: Die Weihnachtsmarkt-Saison rückt näher.

Am 20. November öffnen die Stände auf dem Weihnachtsmarkt „Polarzauber“ am Zürcher Hauptbahnhof (Schweiz) – mit einer Änderung: „Der gesamte Polarzauber ist cashless – alle Stände akzeptieren Kartenzahlung sowie Mobile Payment wie Twint, Apple Pay oder Google Pay“, hieß es auf der Internetseite des Weihnachtsmarkts.

Bei Verstoß drohte Bußgeld

Bezahlt werden könne mit „allen gängigen Kredit- und Debitkarten“. Nehmen Händler trotzdem Bargeld an, müssen sie 500 Franken (rund 540 Euro) Bußgeld zahlen, wie die Schweizer Zeitung „Blick“ berichtet. Im Wiederholungsfall schließe man Standbetreiber vom Markt sogar aus.

Händler dürfen auf dem Weihnachtsmarkt am Zürcher Hauptbahnhof künftig kein Bargeld mehr annehmen (Archivfoto)

Händler dürfen auf dem Weihnachtsmarkt am Zürcher Hauptbahnhof künftig kein Bargeld mehr annehmen

Foto: IMAGO/Christian Ender

So reagierten die Händler

Ursprünglich war ein System mit aufladbaren Zahlungskarten geplant. Das stieß allerdings auf geringes Interesse bei den Ausstellern. Ein Händler ärgerte sich gegenüber der Schweizer Konsumentenzeitschrift „K-Tipp“ über das neu eingeführte Verbot: „Etwa die Hälfte der Leute zahlt bei mir in bar. Wenn ich Bargeld ablehnen muss, verliere ich Umsatz.“

Zusätzlich zur Standmiete müssen Händler eine Umsatzbeteiligung an den Veranstalter, die Polarzauber AG, zahlen. Sie glauben: Die Veranstalter haben Angst, dass Händler beim Bargeld tricksen – und ihnen dadurch Geld verloren geht!

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Eigentümerin des Bahnhofs, wo der Weihnachtsmarkt stattfindet, ist die Schweizerische Bundesbahn, sie stand hinter dem Bargeld-Verbot. Auch die Stadt Zürich, die öffentliche Plätze für Weihnachtsmärkte vermietet, hatte keine Einwände, wie „K-Tipp“ schreibt. Aber: Am Sonntag ruderte die Polarzauber AG zurück, teilte auf ihrer Homepage mit: „Wir nehmen die Anliegen und Bedenken sehr ernst.“ Deshalb werde man auch dieses Jahr Bargeld akzeptieren.