Um einen Weg heraus aus der größten Krise seit vielen Jahren zu finden, helfen dem Klub aktuell nur Ergebnisse. Gehen nämlich auch die nächsten beiden Partien gegen den 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden in die Binsen, droht in Düsseldorf der ganz große Knall. Gemessen an dieser explosiven Gemengelage, ging es auf der Mitgliederversammlung fast schon harmonisch zu, zumindest aber harmonischer als erwartet: Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang, die dem ersten Teil der Veranstaltung geschlossen beiwohnte, wurde mit Applaus verabschiedet – nachdem es zuvor aber, das gehörte zur Wahrheit dazu, hämisches Gelächter gegeben hatte, als Klaus Allofs die Wende in den kommenden Spielen ankündigte.
Auch die Kritik am Sportvorstand selbst, vorgebracht sowohl von einigen Mitgliedern als auch von Aufsichtsratschef Björn Borgerding, hielt sich quantitativ in Grenzen. Borgerding gab dem gesamten Vorstand, in erster Linie aber Allofs, unmissverständlich zu verstehen, dass ein Kommunikationsdesaster wie in der Weissman-Causa „nicht wieder vorkommen darf“. Und die Mitglieder arbeiteten sich zurecht, aber völlig erwartbar und in einem gemäßigten Rahmen an der Kaderplanung ab. Der große Donnerschlag – Buhrufe gegenüber der Mannschaft oder ein Streit auf offener Bühne – blieb aus.
Ob Fortuna alles kann, nur weil sie Fortuna ist? Sicherlich nicht. Doch die Verantwortlichen haben am Sonntag gezeigt, dass sie sich um den Ernst der Lage im Klaren sind und wissen: Es ist fünf vor zwölf. Noch hält der Klub ganz offensichtlich zusammen, aber das kann sich schon innerhalb der nächsten Wochen ändern. „Stärke zeigen und Ergebnisse liefern“ – diese Losung hätte angesichts der Lage auch wunderbar auf das Spruchband gepasst.